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Von wegen Paradies: Sis und Isora leben auf Teneriffa wie in Gefangenschaft. Von der Freundschaft der beiden erzählt Andrea Abreu in ihrem Romandebüt "So forsch, so furchtlos". Und von deren Ende.

Die Schriftstellerin Andrea Abreu wurde auf der kanarischen Insel Teneriffa geboren, wo auch ihre beiden Hauptfiguren aufwachsen – Sis und Isora. Die beiden Mädchen leben am Hang eines Vulkans und träumen davon, von dort fortzukommen. Vor allem im Sommerferien, der langweiligsten Zeit des Jahres.

Ein Urlaubsparadies, das sich wie ein Gefängnis anfühlt

Bis zum Meer sind es drei Stunden bergab zu Fuß. Eine lange Strecke, weil sie auf ihrem Rückweg noch einmal drei Stunden bergauf gehen müsste. Isoras Großmutter würde das nicht erlauben, denn sie ist streng. Isora empfindet sie als hart, laut und böse. Sie droht ihrer Enkelin oft mit Schlägen und beschimpft sie, genauso wie sie die Hunde beschimpft.

"Sis weiß nie, wie sie sich von Isora verabschieden soll. Und jedes Mal setzt sich das Nichtwissen über das Verabschieden in ihr fest. Als ein heftiger Schmerz in der Brust. Als Atemnot und Schwere."
Lydia Herms über den Roman "So forsch, so furchtlos" von der Schriftstellerin Andrea Abreu

Sis' Großmutter ist ganz anders, leise und sanft. Immer ängstlich, immer besorgt. Keine der beiden Großmütter hat Vertrauen in die Mädchen.

Und während Sis leise leidet, betäubt Isora ihren Schmerz, in dem sie über Grenzen geht. Über ihre eigenen. Über die von ihrer besten Freundin Sis.

Aber eines Tages, von einem Moment auf den anderen, ist zwischen den Mädchen nichts mehr so, wie es eben noch war. Isora geht zu weit.

Das Buch:
"So forsch, so furchtlos" (Originaltitel: "Panza de burro", 2020) von Andrea Abreu, aus dem Spanischen ins Deutsche übersetzt von Christiane Quandt, KiWi Verlag, 192 Seiten, Taschenbuch: 13 Euro, eBook: 16,99 Euro, Hardcover: 20 Euro, ein Hörbuch gibt es auch, krass gut gelesen von Inka Löwendorf (knapp vier Stunden lang); Erscheinungsdatum: 07.07.2022.

Die Autorin:
Andrea Abreu, 1995 auf Teneriffa geboren, studierte Journalismus und jobbte als Kellnerin und als Angestellte bei einer renommierten Dessousmarke. Vor der ihrem Romandebüt "So forsch, so furchtlos" veröffentlichte Abreu ein Fanzine über Endometriose und mehrere Gedichtbände. 2021 wurde sie vom Granta Magazine zu einer der besten jungen spanischsprachigen Romanautor*innen gekürt.

Shownotes
Das perfekte Buch für den Moment...
…wenn dir eine Freundschaft nicht mehr guttut
vom 28. April 2024
Autorin: 
Lydia Herms, Deutschlandfunk Nova