Kaum zu glauben, aber wahr: Lebkuchen, Spekulatius und Marzipan verkaufen sich im September besonders gut. Und es gibt noch einen weiteren Grund, warum es aus wirtschaftlicher Sicht klug ist, uns früh auf Weihnachten einzustimmen.
Jedes Jahr am meteorologischen Herbstanfang – das ist am ersten September – tauchen sie in den Supermärkten auf: Marzipanteilchen, Lebkuchen und Plätzchen. Wir wissen es seit langem: Weihnachten beginnt für den Handel wesentlich früher als für Normalsterbliche.
Weihnachtskonsum findet in Wellen statt
Allerdings ist auch wahr: Die Normalsterblichen sind eben auch Konsument*innen und die langen sehr wohl schon im September, wenn in einigen Bundesländern noch Sommerferien sind, bei weihnachtlichen Süßigkeiten zu, sagt Wirtschaftsjournalist Nicolas Lieven. Er spricht sogar von einer ersten Verkaufswelle direkt am Anfang der Verkaufszeit. Eine zweite richtig große Welle folgt Ende Oktober.
"Der Jahresumsatz bei Weihnachtssüßigkeiten in Deutschland liegt bei rund 600 Millionen Euro."
Jedes Jahr werden mehr Weihnachtssüßigkeiten verkauft, sagt Nicolas Lieven. "Gerade in den letzten Jahren hatten wir so fünf, sechs, sieben Prozent Wachstum. Entsprechend ist die Produktion auch gestiegen."
Der Höhepunkt verkaufter Weihnachtssüßigkeiten fällt aber definitiv auf Dezember, so Nicolas Lieven. Konkret sind es die zwei Wochen vor Heiligabend. Denn erst dann sind die Schokoweihnachtsmänner und Adventskalender gefragt. Insgesamt macht diese letzte Verkaufswelle fast die Hälfte des kompletten Umsatzvolumens aus.
Je mehr Weihnachtsstimmung, desto mehr kaufen wir
So oder so: Der Handel würde niemals auf den frühen Verkauf von Weihnachtsleckereien verzichten. Es heißt, dass man den frühen Umsatz niemals aufholen könnte, erklärt Nicolas Lieven. Und es gibt einen weiteren Effekt des frühen Verkaufs: Je früher wir Weihnachtsprodukte vor der Nase haben, desto bereiter sind wir auch in den Folgemonaten Produkte zu kaufen, die mit Weihnachten zu tun haben. Das meint nicht nur Süßigkeiten, sondern auch Geschenke, Deko und was noch alles zum "besinnlichen Fest" dazugehört.