Der Impact Hub in Ghanas Hauptstadt ist ein Ort der Zuversicht. Dort unterstützen sich die kreativen Köpfe des Landes, um Ghana durch die Probleme der letzten Zeit zu navigieren, die durch den Klimawandel, die Corona-Pandemie und auch den Krieg in der Ukraine entstanden sind.

Sei einzigartig, sei leidenschaftlich, sei inspiriert, sei du selbst: Das sind die Leitgedanken vom Impact Hub in Ghanas Hauptstadt Accra. Was 2013 als Co-Working-Space angefangen hat, ist heute ein Ort, an dem die Start-up-Szene des Landes zusammenkommt. Die Menschen dort möchten Lösungen finden für die Probleme und Herausforderungen in ihrem Land.

Klimawandel, Corona, Krieg in der Ukraine

Wie dringend das westafrikanische Land solche Lösungen braucht, macht die aktuelle Lage dort deutlich. Vor wenigen Jahren hat sich die Wirtschaft in Ghana noch gut entwickelt – bis zur Coronavirus-Pandemie. Die Infektionszahlen sind nicht das Problem, sondern eine Währung, die jeden Monat mehr an Wert verliert, die Inflation und steigende Lebensmittelpreise.

Lebensmittel sind teuer

Besonders Letztere entstehen auch durch Ernteschäden, zu denen es wegen des Klimawandels kommt. In Ghana fallen Ernten immer wieder aus, weil Pflanzen auf den Feldern durch Dürren vertrocknen oder starke Regenfälle die Aussaat wegspülen. Die Folge: Erst steigen die Preise für Lebensmittel, dann für alle weiteren Produkte. Auch der Krieg in der Ukraine zeigt sich in Ghana: Viele Länder in West- und Ostafrika sind auf die Weizenimporte aus der Ukraine und Russland angewiesen sind.

Aus Ghana für Ghana

Hier setzt der Impact Hub an, der Start-ups mit internationalen Investor*innen vernetzt. Oft in den Bereichen Gesundheit, Kreativwirtschaft und nachhaltige Stadtentwicklung.

"Manche der Programme ermöglichen Unternehmerinnen und Unternehmern Zugang zu Finanzierung und Expansion in neue Märkte. Es sind aber nicht nur die Unternehmen aus Ghana, die in die weite Welt ziehen, sondern auch die weite Welt, die nach Ghana kommt", sagt Kelechi Ofoegbu. Er hat den Impact Hub damals zusammen mit einem internationalen Team gegründet. Sie haben zum Beispiel vor kurzem erst der kenianischen Solarfirma M-Kopa geholfen, in Ghana anzukommen.

"Der Impact Hub ist der Ort, an dem du dich mich Gleichgesinnten vernetzen kannst, egal ob Forscherin, Student, hier gibt es eine bunte Gemeinschaft."
Kelechi Ofoegbu, Gründer des Impact Hub in Accra

Manche der Unternehmer*innen, die im Impact Hub unterwegs sind, gehen auch noch weiter wie Freda Yawson. Mit ihrer Firma Innovate Labs hilft sie Gründer*innen dabei, ihre Idee umzusetzen, zum Beispiel für die Lebensmittelindustrie. Gerade arbeitet Freda Yawson zusammen mit einem Team vom Impact Hub daran, Gesetzesvorschläge zu entwickeln, die bessere Voraussetzungen für Start-ups schaffen. Das Ziel: Die Start-ups sollen einfacher Arbeitgeber*innen für die Menschen in Ghana werden. Bisher sind in den Städten dort nur rund 16 Prozent der Menschen angestellt. Auf dem Land sind es vier Prozent.

"Es gibt so viele kluge Köpfe und Entwickler in vielen unserer afrikanischen Länder. Sie haben nur keine Möglichkeit, zu glänzen und ihre Innovationen zu verwirklichen."
Freda Yawson, Gründerin des Unternehmens Innovate Labs

In den kommenden zehn Jahren möchte das Team vom Impact Hub noch stärker Geschäftsmodelle entwickeln, die den Innovationsgeist und die Kreativität der jungen Ghanaer*innen fördern. Dann geht es darum zu klären: "Was ist der beste Weg, unsere Ressourcen einzusetzen? Was ist der beste Weg, um die Zukunft zu schaffen, die wir uns wünschen", sagt Kelechi Ofoegbu.

Shownotes
Impact Hub Accra
Start-up-Szene in Ghana sorgt für Optimismus
vom 15. November 2022
Autorin: 
Birte Mensing, Deutschlandfunk Nova