Der Hai, wahlloser Killer? Von wegen! Lukas Müller taucht seit Jahren mit Haien, verpasst ihnen Peilsender, filmt sie und erforscht ihr Verhalten. Seine Begeisterung wächst mit jedem Tauchgang. Sein erster ohne Käfig mit einem Weißen Hai war der Moment in seinem Leben, in dem er ahnte, warum er auf der Welt ist.

Eine Redaktionskonferenz mit Verena von Keitz.

Tierliebe ist tief in der DNA von Lukas Müller verankert. Ganz tief. Im Alter von vier Jahren malte er ein Bild seiner Familie. Neben den üblichen Verdächtigen fand auch ein riesiger Hai seinen Platz in der Kinderzeichnung, wie er durch den Himmel fliegt. Was-ist-Was-Bücher, Tierdokus und erste Haibegegnungen im Urlaub festigten schon früh seine Begeisterung für Haie.

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Nach dem Abitur jobbte Lukas Müller sechs Wochen für einen Cage Diving Anbieter in Südafrika und hat sich in dieser Zeit regelrecht in den Weißen Hai verliebt. Parallel zum nachfolgenden Studium schickte er Bewerbungen an Wissenschaftler in aller Welt, um an einem Hai-Projekt mitarbeiten zu können. 2012 bekam er eine positive Antwort von William Winram und Fred Buyle vom Watermen Project.

Was kann es Schöneres geben als mit Haien zu tauchen

Im Rahmen seiner Expedition tauchte Lukas zum ersten Mal mit einem fünf Meter langen Weißen Hai ohne einen Käfig der einen Angriff hätte abwehren können. Um Haien nahe kommen zu können, ist das Freitauchen unerlässlich, weil Flaschentaucher sehr laut sind und die ungewohnten lauten Geräusche die Tiere irritieren und verjagen.

"In dem Moment wusste ich, was meine Aufgabe hier in diesem Leben ist.“
Lukas Müller, Meeresbiologe

Seitdem arbeitet Lukas Müller ehrenamtlich für die Non-Profit-Organisation The Watermen Project, die sich den Erhalt der Ozeane und seiner Bewohner auf die Fahnen geschrieben hat. Und im Kampf für den Schutz bedrohter und gejagter Tierarten ist Wissen gleich Macht. Leider ist die Faktenlage bei Haien immer noch eher dünn, im Vergleich zu anderen charismatischen großen Räubern wie dem Grizzlybären.

Weißer Hai im toten Winkel muss nicht sein

Lukas taucht als Sicherheitstaucher mit den Forschern, wenn Haie mit Peilsendern ausgestattet werden. Er macht Fotos und dokumentiert die Expeditionen. Diese Arbeit ist sehr wichtig, weil man an den Flossen und der Unterseite die Haie auseinanderhalten kann. Der Sicherheitstaucher hat außerdem die wichtige Aufgabe, im Notfall vor einem Haiangriff zu warnen, wenn die räuberischen Tiere den toten Winkel ausnutzen um anzugreifen.

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Der Peilsender wird mit einer Harpune von einem der Freitaucher an der Basis der Rückenflosse in das Muskelgewebe geschossen. Der Pfeil der Harpune fällt nach kurzer Zeit wieder ab, und zurück bleibt der Sender, der an einem kleinen stumpfen Widerhaken im Gewebe hängen bleibt. Nach drei bis vier Jahren wächst er wieder heraus. Die Daten der Sender sollen helfen, herauszufinden, wo Haie fressen und wie sie sich durch die Weltmeere bewegen, um dann gezielte Schutzmaßnahmen entwickeln zu können.

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