Der Doppelagent Aldrich Ames spionierte für die USA - im Dienst der CIA - und die Sowjetunion - im Dienst für den KGB. Das Lügen war ihm so in Fleisch und Blut übergegangen, dass er sogar einen Lügendetektor austrickste - und mit seinem Verrat richtig Kasse machen konnte.

Aldrich Ames ist der Sohn eines Spions. Schon sein Vater hat für die CIA gearbeitet. 1962 tritt Aldrich Ames in die Fußstapfen seines Vaters. Mit 21 Jahren bekommt er seinen ersten Job beim Geheimdienst. Nur leider ist Ames kein cooler Spion, der andere charmant um den Finger wickelt. Wenn er fremde Menschen trifft, wirkt er gehemmt und unsicher. Aber: Seine Anstellung beim CIA bedeutet ihm viel, weil sie ihm das Gefühl gibt, wichtig zu sein.

"Ich war stolz und fühlte mich als etwas Besonderes. Sie sagten uns, dass wir Teil einer Eliteeinheit sind. Dass wir mit unserer Arbeit das Überleben der USA sichern. Und dass wir deshalb berechtigt sind, zu lügen, zu betrügen und zu täuschen."
Aldrich Ames, CIA-Spion

Vom Agenten zum Doppelagenten

Aldrich Ames säuft, hat Schulden, seine Frau möchte die Scheidung - und sein Geld. Auch seine Geliebte gibt mit vollen Händen aus, was Ames verdient. 1985 steigt er zum Chef der CIA-Abteilung Gegenspionage UdSSR auf.

Der Verrat

Aldrich Ames steigt auf - und er hat Schulden. Da kommt ihm ein Gedanke: Er könnte seine eigenen Agenten an den sowjetischen Geheimdienst verraten - gegen Geld. Fortan verrät er - und kassiert.

Das Ende der Geschichte

Ames macht weiter. Neun Jahre lang. Über 20 CIA-Agenten werden enttarnt und landen im Gefängnis. Mindestens zehn von ihnen werden hingerichtet. Das CIA ermittelt - aber Ames besteht sogar einen Lügendetektortest. Der Verrat fliegt erst auf, als das FBI die Ermittlungen übernimmt. Aldrich Ames wird enttarnt, weil er über seine Verhältnisse lebt: Er leistet sich ein luxuriöses Haus und einen Jaguar-Sportwagen. Das Ende der Geschichte: Ames wird zu lebenslanger Haft verurteilt. Und das CIA erlebt den größten Skandal seiner Geschichte.

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Shownotes
Spionage
Verräter vom Dienst
vom 28. März 2014
Moderation: 
Paulus Müller
Autorin: 
Monika Ahrens
Redaktion: 
Julia Rosch