In Brasilien wird demonstriert. Hunderttausende gehen auf die Straße - gegen die Präsidentin Dilma Rousseff. Ihre Partei ist in einen Korruptionsskandal verwickelt. Zurücktreten will sie deshalb aber nicht.
Es sind nicht die ersten Proteste in diesem Jahr. Im März und im April wurde schon demonstriert. Aber diesmal gingen mehr als 860.000 Menschen auf die Straße im ganzen Land. Wie viele genau protestierten, ist nicht bekannt. Die Polizei schätzte allein für Sao Paulo 350.000 Demonstranten. Andere Quellen sprachen von 135.000.
Gegen Korruption und gegen die Regierung
Die Brasilianer haben vor allem die Korruption im Lande satt. Zurzeit geht es um den vermutlich größten Korruptionsskandal in der Geschichte des Landes. Auch die regierende Arbeiterpartei von Präsidentin Dilma Rousseff ist darin verstrickt. Dabei geht es vor allem um Geschäfte der halbstaatlichen Ölgesellschaft Petrobas. Über Jahre sollen illegale Gelder an Politiker geflossen sein.
"Die Inflation in Brasilien ist in einem Jahr extrem gestiegen. Allein im Juli waren es fast zehn Prozent."
Aber nicht nur die Korruption bringt die Brasilianer auf die Straße. Brasiliens Wirtschaft kriselt. Die Inflation ist extrem gestiegen, das treibt die Preise in die Höhe. Außerdem sorgen sich die Menschen um ihre Jobs.
Zurücktreten will die Präsidentin nicht. Das hat sie klar gesagt. Dennoch: Die Umfragen zeigen, dass sie gar nicht mehr beliebt ist bei den Brasilianern.