Botox macht Falten platt, kann aber auch anders eingesetzt werden - zum Beispiel zur Schmerztherapie bei chronischer Migräne.
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Botox spritzen und die Kopfschmerzen sind für immer weg - so einfach ist es nicht, sagt Jürgen Hamacher, Neurochirurg und Schmerztherapeut in Essen. Wenn überhaupt, könne Botox die Zahl der schmerzfreien Tage von Patienten mit schwerer, chronischer Migräne erhöhen.
"Es gibt eine seltene Form der Migräne, die auf die Applikation von Botulinumtoxin ansprechen kann: Das ist ausschließlich die chronische Migräne."
Botulinumtoxin ist der Sammelbegriff für mehrere, sehr ähnliche Gifte, die seit den 1980er Jahren auch zu medizinischen Zwecken eingesetzt werden - besser bekannt unter dem Handelsnamen Botox. Wie zur Faltenglättung wird das Gift auch in der Migräne-Therapie gespritzt - und zwar an bis zu 31 verschiedenen Injektionspunkten am ganzen Kopf, erklärt Jürgen Hamacher.
Entspannung per Spritze
Auch die entspannende Wirkung von Botulinumtoxin machen sich Ärzte zunutze - zum Beispiel um Spastiken infolge von Schlaganfällen zu behandeln, sagt Jürgen Hamacher: Wenn etwa die Finger einer Hand aufgrund einer spastischen Lähmung so stark verkrampft sind, dass die Finger-Zwischenräume nicht mehr gereinigt werden können, können sie mit Botox kurzzeitig entkrampft werden.
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