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"Herr Doktor, ich hab's im Internet gegoogelt - ich glaub ich werde das nicht überleben!" - hören Ärzte oft, aber sicher nicht gerne. Die University of Michigan Medical School hat jetzt 44 Websites herausgefiltert, die auch Mediziner OK finden.

1733 Einzelstudien aus der ganzen Welt haben sich die Forscher der University of Michigan Medical School genauer angesehen, um herauszufinden: Welche Websites geben wirklich wertvolle Informationen? Gefunden haben sie neben viel Halbwissen auch wirklich gute Inhalte.

Vor allem, wenn es um Suchtprobleme geht, bei psychischen Problemen, bei Übergewicht, Schlaflosigkeit, chronischen Schmerzen, Herzproblemen und Kinderkrankheiten gibt es im Netz durchaus medizinisch fundierte Hilfe.

Gute Seiten zur Rauchentwöhnung

Eine dieser Seiten ist mystudentbody.com. Da geht es um die Gesundheit von Studierenden. Behandelt werden Themen wie Kiffen, aber es geht auch um Hilfe bei erlebter sexueller Gewalt. Viele Seiten, die die Forscher in ihre Best-of-Liste aufgenommen haben, sind auf Englisch verfasst. Aber auch deutschsprachige Angebote finden sich dort. 

Zum Beispiel stop-tabak.ch - die Schweizer Seite zur Raucher-Entwöhnung ist sogar sechssprachig. Dort gibt es Tricks zum Aufhören, Antirückfalltipps, Ratschläge zu unterstützenden Medikamenten und eine Smartphone-App. Wer das Kiffen drangeben möchte, der findet Hilfe bei quit-the-shit.net.

Keine Seiten zu schweren Erkrankungen

Auch für eher peinliche Themen gibt es im Netz gute Hilfe. Auf ucanpootoo.com geht es zum Beispiel um fäkale Inkontinenz, also unfreiwillig feuchte Fürze. Und das ist mehr als eine Peinlichkeit. Das ist eine richtige Krankheit. Die Seite bietet Betroffenen Unterstützung.

Zu wirklich schweren Erkrankungen wie bedrohlichen Infektionen oder Krebs zum Beispiel gibt es keine Empfehlung der Forscher. Das Angebot hat sich vor allem mit Websites zum Thema Selbstdiagnose und Verhaltensänderung beschäftigt. Und den Gang zum Arzt ersetzen sie im Zweifel auch nicht.

Hintergrund zur Studie der University of Michigan Medical School:

Shownotes
Medizin-Websites
Das bessere Dr. Google
vom 30. März 2017
Moderation: 
Till Haase
Autor: 
Michael Gessat