Am 31. März ist Schluss. Dann werden nach 15 Jahren die Server von mitfahrgelegenheit.de heruntergefahren, und die User müssen sich dann eine andere Möglichkeit fürs günstige Reisen als Beifahrer suchen.
Eigentlich ist mitfahrgelegenheit.de eine Erfolgsgeschichte: Das Ganze ist als Studentenprojekt in München gestartet und wurde schnell ziemlich erfolgreich. Aus dem kleinen Startup wurde eine große GmbH inklusive Investoren. Dann ist mitfahrgelegenheit.de in andere europäische Länder expandiert, wurde zum Marktführer in Europa und von Daimler aufgekauft.
Das Geschäftsmodell bricht zusammen
Vor zwei Jahren brach das Geschäftsmodell zusammen. Am 27. März führte die Seite ein Buchungssystem für Strecken über 100 Kilometer ein. Offiziell sollte das für mehr Sicherheit für die Fahrer und weniger spontane Absagen sorgen. Ganz nebenbei mussten die Fahrer aber eine Vermittlungsgebühr in Höhe von elf Prozent abdrücken. Das kam überhaupt nicht gut an: Die User tricksten diese Gebühr aus oder wechselten gleich zur anderen Mitfahrer-Seiten.
Alternativen gibt es einige. Fahrgemeinschaft.de, Bessermitfahren.de oder Flinc zum Beispiel sind relativ kleine Anbieter. Flinc hat da noch eine der größeren Communitys mit 250.000 Mitgliedern. Und dann gibt es natürlich die Branchenriesen wie BlaBlaCar. Die sind noch kostenlos, testen aber gerade ein Bezahlsystem. Zwei bis Drei Euro Gebühren sollen das zum Beispiel sein für eine Strecke zwischen Köln und Hamburg.
"Bei Strecken die viel gefahren werden, also so was wie Hamburg nach Berlin oder München nach Stuttgart, hat man aber auch guten Chancen was bei den kostenlosen Alternativen zu bekommen."
Das Profil auf mitfahrgelegenheit.de kann noch bis zum 31. März zu BlaBlaCar umgezogen werden. Das französische Unternehmen BlablaCar war mal einer der größten Konkurrenten von mitfahrgelegenheit.de und hat Seite und Firma vor knapp einem Jahr gekauft.
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