Die Altrocker von Iron Maiden sind mal wieder in den Charts. Auf Platz 1. Allerdings nur in den Charts für Schallplatten. Die sind neu und sollen zeigen, dass der Verkauf von Vinyl wieder wichtiger fürs Musikgeschäft geworden ist.
Die Schallplatte macht heute etwa 3 Prozent des Musik-Gesamtmarktes aus. Das ist nicht sehr viel, und Vinyl ist weiterhin ein Nischenprodukt für die Fans. Trotzdem ist der Anteil im vergangenen Jahr gestiegen. Darum gibt es jetzt wieder Charts, in denen die erfolgreichsten Scheiben gelistet werden. Die Charts werden derzeit von den alten Hasen dominiert.
- Iron Maiden - The Book of Souls
- David Gilmour - Rattle That Look
- Slayer - Repentless
- Keith Richards - Crosseyed Heart
- Motörhead - Bad Magic
Dazu kommen noch Queen, Jimi Hendrix, Rolling Stones und so weiter. Die Charts sind vollgestopft mit Rock- und Metalalben. 16 von 20 Positionen passen in dieses Genre.
"Wir haben in den letzten Jahren Käuferprofile erstellt. Da sehen wir, dass das hauptsächlich Männer sind. Die Gruppe der Hauptkäufer ist um die 49 Jahre alt. Von 2013 auf 2014 ist die Gruppe der ganz jungen Käufer gewachsen von 1 Prozent auf 5,5 Prozent."
Wie repräsentativ die Charts sind, ist nicht ganz klar. Der Bundesverband Musikindustrie sagt, dass diese Charts die Realität abbilden. Sie würden 90 Prozent der Plattenläden halt auf dem Schirm haben. Isabel Parzich vom kleinen Label Cargo Records sieht das skeptischer: Viele Läden würden die Platten-Verkäufe gar nicht melden.
Hohe Nachfrage, kleines Angebot, steigende Preise
Der kleine Schallplatten-Hype macht sich bemerkbar: Auch in den großen Elektromarkt-Ketten hat Vinyl eine Ecke gefunden, und die Presswerke arbeiten auf Hochtouren, weil so viele Bands und Labels Platten haben wollen. "Es gibt nicht viele Presswerke und die haben die Vinylpreise erhöht", erklärt Isabel Parzich von Cargo Records. "Das merkt auch der Konsument." Die Preise steigen.
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