Der Nahrungsergänzungsmarkt boomt – auch dank TikTok und Instawerbung. Tim ist Sportwissenschaftler, Sportler und nimmt selbst Supplements. Claudia Osterkamp ist Expertin für Sporternährung. Sie rät dazu, sich gut zu informieren, welche Mittel wir nehmen und was darin enthalten ist.
Dem Statista Global Consumer Survey nach konsumieren drei von vier Deutschen innerhalb eines Jahres Nahrungsergänzungsmittel. Unter Nahrungsergänzungsmitteln – auch Supplements genannt–, versteht man etwa zusätzliche Vitamine oder Mineralien. Gerade bei Sportler*innen liegt Nahrungsergänzung in Form von Proteinshakes, Kreatin und Koffein im Trend. Jede*r fünfte Befragte nahm beispielsweise zusätzliche Proteine ein.
2021 wurden in Deutschland 12,1 Prozent mehr Supplements produziert als im Jahr davor. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Damit verzeichnet die deutsche Nahrungsergänzungsmittel-Industrie, einen Umsatz von mehr als 12 Milliarden Euro im Jahr.
Tim ist Personaltrainer und nimmt regelmäßig Supplements ein. Er sagt selbst, er nutzt Supplements wie Kreatin, um noch 2 bis 3 Prozent mehr aus seinem Training rauszuholen.
Auch Claudia Osterkamp, Diplom-Oecotrophologin und Expertin für Sporternährung, erklärt, dass im Leistungsbereich und beim Muskelaufbau eine gezielte Ernährung oder Nahrungsergänzung helfen können.
Supplements für das gezielte Training
Bevor man zu Supplements greift, rät Tim jedem dazu, zunächst per Blutuntersuchung beim Arzt herauszufinden, ob ein Mangel besteht. Bei einem bestehenden Mangel sei es ebenfalls wichtig, zunächst zu überlegen, ob wir diesen Mangel nicht durch unsere Ernährung ausgleichen können, um Trainingserfolge zu unterstützen.
Claudia Osterkamp sagt, dass für bessere Trainingsergebnisse sowohl an der Eiweißzufuhr als auch der Energiezufuhr über den Tag geschraubt werden kann. Für Tim sind Eiweißpulver oder Eiweißshakes so etwas wie die bequeme Variante.
"Eiweißpulver ist ein "Bequemlichkeits-Supplement" und wenn man bewusst drauf achtet in der Ernährung, dann kann man das selbst stemmen."
Eine Studie hat ergeben, dass selbst Veganer*innen und Vegetarier*innen beim Training keine nennenswerten Unterschiede verzeichnen, wenn die Ernährung die zum Muskelaufbau benötigte Eiweißmenge enthält. Tim rät dazu, sich für den Trainingserfolg zunächst mit folgenden Themen auseinandersetzt: ausreichend Schlafen, Bewegung an frischer Luft und Sonne tanken.
Gefahren von Supplements
Tim nimmt unter anderem auch Koffein zu sich, um sein Training zu unterstützen. Weil er so stark darauf reagiert, würde er aber nie die maximal erlaubte Menge Koffein am Tag zu sich nehmen. Er könnte dann zum Beispiel nicht mehr Schlafen, erklärt er. Jeder Mensch reagiert anders auf Nahrungsergänzungsmittel und sollte seine eigene Grenze im vorgegebenen Rahmen finden, findet der Sportwissenschaftler.
"Der Nahrungsergänzungsmarkt ist sehr schlecht kontrolliert von den Behörden."
44,8 Prozent der untersuchten, angeblich leistungssteigernden Nahrungsergänzungsmittel enthalten sogar einen gesundheitsgefährdenden Stoff. Das hat Studie vom Bundesverbraucherministerium ergeben. Claudia Osterkamp erklärt, dass es daher sehr wichtig ist, sich bei der Fülle der Angebote gut zu informieren. Geeignet dazu ist in Deutschland zum Beispiel die Kölner Liste .
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- Sportwissenschaftler Tim Hänisch: Was bringen Fitness-Supplements?
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