"Mutti" feiert Premiere: Auf den Ruhrfestspielen Recklinghausen wird heute Abend (22. Mai) ein Theaterstück von Juli Zeh uraufgeführt, das den Politikstil von Angela Merkel auf die Schippe nimmt.
Das Theaterstück "Mutti" sei eine Satire auf den Politikstil von Angela Merkel, sagt die Autorin Juli Zeh im Gespräch mit DRadio Wissen. Eine Satire auf die typische "Aussitzhaltung", mit der die Bundeskanzlerin und "Mutti-der-Nation" auf komplexe Probleme reagiere.
"Ein wichtiger Punkt: Die NSA-Affäre, wo Frau Merkel ja nun schon seit fast einem Jahr - seit den Snowden-Enthüllungen - eine Meisterleistung im Aussitzen demonstriert."
Eine weitere typische Merkel-Attitüde, die Juli Zeh und Co-Autorin Charlotte Roos in ihrem Theaterstück ins Visier nehmen, ist der Unwille, zu kommunizieren. "Frau Merkel glaubt, es gebe so etwas wie die absolut beste Lösung", sagt Juli Zeh, "und das muss dann auch gar nicht kommuniziert werden, weil es ist ja die beste Lösung." Das sei nicht demokratisch, kritisiert die Autorin, sondern im Kern autoritär.
"Sie ist auch eine Art 'Entpolitisierer' durch diese Ansage: 'Wir machen hier oben schon, kümmert euch mal um euren eigenen Kram.' "
"Mutti" wird heute Abend (22. Mai) bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen uraufgeführt. Die Schriftstellerin und promovierte Juristin Juli Zeh mischt sich immer wieder in gesellschaftliche Debatten ein: So schrieb sie bereits zwei Offene Briefe an Angela Merkel, in denen sie die Kanzlerin für ihren Umgang mit der NSA-Affäre kritisiert und organisierte im September 2013 zusammen mit anderen Autoren einen Protestmarsch zum Kanzleramt.