SicherheitNachts alleine unterwegs: Zwischen Freiheitsgefühl und Angst

Sitzt ein Mann alleine in einer Bar am Tresen und hat ein Glas Alkohol vor sich, dann fällt er nicht groß auf. Tut eine Frau dasselbe, ist die Wirkung eine andere. Sie wird zum Beispiel potenziell öfter angesprochen oder als deplatziert wahrgenommen.

Auch das Sicherheitsempfinden von Männern und Frauen ist nachts ziemlich unterschiedlich. Laut einer Studie des Bundeskriminalamts aus dem Jahr 2022, in der es unter anderem um das Sicherheitsempfinden ging, fühlen sich Frauen nachts in der Öffentlichkeit deutlich unsicherer als Männer. Mehr als die Hälfte der befragten Frauen meidet demnach nachts bestimmte Orte oder Verkehrsmittel, um sich vor Kriminalität zu schützen.

Auch die Journalistin und Autorin Lou Zucker kennt solche Gefühle. Einerseits liebt sie es, mit einem Getränk alleine in einer Bar zu sitzen, Tagebuch zu schreiben oder einfach nur den Gesprächen anderer Leute zuzuhören. Andererseits hat auch sie schon übergriffiges Verhalten erlebt, als sie nachts unterwegs war. Darüber hat sie
den Text "Eine Frau geht einen Trinken. Alleine" geschrieben, der gerade im Maro Verlag erschienen ist.

Wenn sie alleine in einer Bar sitzt, hat sie immer ein Buch oder Notizheft dabei. Auch, damit sie in Ruhe gelassen wird.

Das Buch oder Notizheft hat sie auch dabei, weil sie sich dann weniger so fühlt, als würde sie einfach nur herumhängen.

In der neuen Episode von Eine Stunde Liebe spricht sie darüber, wie sie sich nach sexuellen Übergriffen die Lust daran zurückholt, nachts alleine draußen zu sein. Und über den perfekten Platz in der Bar, wenn man alleine ist.

Wer sich auf dem Heimweg unsicher fühlt, findet vielleicht beim Heimwegtelefon Unterstützung.