Dreck reinigt den Magen, kennt ihr von Mutti den Spruch. Der ist gar nicht so doof. Tatsächlich gibt es Regionen auf der Welt, da ist es ganz normal, eine richtig gute Schippe Erde zu sich zu nehmen. In Uganda zum Beispiel.

Es gibt Regionen in Afrika, in denen 80 Prozent der Einwohner Erfahrung mit dieser Erd-Nahrung besitzen. Studenten aus Wien wollten mehr über die Gründe wissen und sind für ihre Medizin-Diplomarbeit nach Uganda gereist.

Warum Menschen Erde essen

Erde zu essen hat tatsächlich eine Art Suchtpotenzial. Denn die Menschen haben in den Befragungen Vergleiche zu Alkohol und Zigaretten gezogen. Was aus unserer Sicht zuerst absurd klingt, ist bei näherer Betrachtung aber auch hier bei uns nicht ganz unbekannt. Bei Durchfall nehmen wir Kohletabletten oder Heilerde zu uns.

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Die Wiener Wissenschaftler haben ausführliche Interviews mit 50 Menschen geführt. Darunter vor allem schwangere Frauen, deren Hormonhaushalt für den Appetit auf Erde verantwortlich ist. Der medizinische Effekt von lehmhaltige Erde liegt in der Bindung von Giftstoffen und hilft bei Sodbrennen oder Schwangerschaftsübelkeit.

Es gibt aber auch Männer, die Erde aus Neugier essen. Aber auch weil Lehmerde eine stimulierende Wirkung nachgesagt wird. Auf dem Markt bieten Händler mit verschiedenen Erden, abgestimmt auf unterschiedliche Bedürfnisse.

Erde in verschiedenen Sorten

Die Konsumenten sind wählerisch und einige essen gerne die Erde von Termitenhügeln, andere bevorzugen Erde aus Flussbetten. Und es gibt sehr besondere Erden - auch bei uns in Europa erhältlich - wie luftgetrocknete oder gebackene Erde, Erde mit Salz oder Kräutern.

Die medizinische Wirkung ist wirklich umstritten und davor warnen die Autoren der Studie dann auch. Denn im Boden sind auch Schwermetalle wie Blei oder Quecksilber.

Die Studie spricht daher auch die Empfehlung aus, den Konsum am besten zu reduzieren oder - noch besser - ganz zu lassen.

Mehr über die Studie:

Shownotes
Erdeessen
Suchtpotential im Boden
vom 05. Dezember 2016