Welche Dinge des alltäglichen Küchengebrauchs darf ich auch mal aus der Dose kaufen und welche nicht? Es gibt große Unterschiede, sagt unsere DRadio-Wissen-Küchenfee Tina Kießling.
Es ist ja gerade Spargelzeit. Ohne die Sauce hollandaise dazu - dieser ziemlich fetten Leckerei aus Butter und Ei - sind die Stängelchen aber nur halb so gut. Aber muss man die Sauce selbst machen? Oder gibt’s die auch aus der Packung in lecker? Eher schwierig, sagt Tina.
"Im Tetrapak kommen noch Zusatzstoffe dazu, Geschmacksverstärker und gehärtete Fette. Und gerade die sind nicht so gut."
Bei Tomatensauce ist das anders…
Pesto und Tomatensaucen aus dem Glas sind meistens in Ordnung, sagt Tina. Wenn sie keine extra Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker haben. Aber das brauchten die in der Regel auch nicht. Zwar gebe es oft Meldungen, dass in Tomatensauce viel Zucker drin sei. Aber da muss man differenzieren, sagt The Angry Chef, ein Brite, der sich zum Ziel gesetzt hat, mit gängigen
Küchenmythen aufzuräumen.
"30 Gramm Zucker in einem Glas Tomatensauce klingt viel - aber der meiste kommt aus den Tomaten und Zwiebeln selbst."
Tatsächlich hinzugefügt werden industriell etwa fünf Gramm. Und das sei genau der Teelöffel Zucker, den wir auch zu Hause zugeben würden, wenn wir die Sauce aus frischen Tomaten zubereiten - einfach, um die Säure auszugleichen.
"Tomaten aus der Dose sind teilweise sogar besser als frisch: Durch das Konservieren geht zwar das Vitamin C flöten, dafür haben die aber mehr Lycopin."
Lycopin gehört zu den Antioxidantien und soll vor Krebs schützen. Es soll dafür verantwortlich sein, dass Menschen aus Ländern, in denen viele Tomaten gegessen werden, seltener an Krebs erkranken.
Lecker Lycopin
Dosentomaten oder auch Tomatenmark enthalten mehr Lycopin, weil durch das Verarbeiten die Fruchtzellen aufgeschlossen werden und unser Körper dadurch besser an den Stoff herankommt. Auf der Seite der Stiftung Warentest gibt es einen Test, welche Tomaten aus der Dose am besten sind.
Auch noch okay aus der Dose
- Bohnen und Linsen - denen schadet das Konservieren auch nicht
- Tiefkühlgemüse, Tiefkühlkräuter
- Pizzateig oder Aufbackbrötchen - also Sachen aus der Kühlung, die nicht so ewig haltbar gemacht werden
"Prinzipiell gilt: Alles, was eine längere Zutatenliste hat als ein Unterarm, sollte besser im Regal bleiben oder zumindest sehr sparsam eingesetzt werden."
Selbst gemacht viel besser
Welche abgepackten Produkte ihr besser im Supermarktregal stehen lassen solltet, hat uns der Koch, Kochbuchschreiber und Blogbetreiber Stevan Paul erzählt.
- Marmelade - kostet zwar viel Zeit, aber ihr kocht ja auf Vorrat
- Salat-Dressing - geht fix und selbst gemacht könnt ihr die Zuckermenge selbst bestimmen
- Tomatenketchup - geht schneller als ihr denkt und passt gerade perfekt zur Grillsaison