Es ist Sommer, die Nächte sind warm, der Himmel ist oft klar – perfekte Bedingungen, um nachts mal rauszugehen und die Sterne zu beobachten. Netzbastlerin Rahel Klein zeigt euch, wie ihr euch ein eigenes kleines Fernrohr basteln könnt, und gibt ein bisschen Physiknachhilfe.

Konvexe und konkave Linsen – wer erinnert sich? Physikunterricht, etwa siebte Klasse. Wer ein Fernrohr basteln will, mit dem er die Sterne näher ans Auge ranholen kann, der muss die manchmal ganz tief im Gehirn schlummernden Kenntnisse über die Gesetze der Physik herauskramen. Aber der Reihe nach. 

Für ein DIY-Fernrohr braucht ihr:

  • Schwarzen Pappkarton
  • zwei konvexe Linsen (Sammellinsen)
  • Kleber und Schere
  • ein Maßband
  • dickere Pappe
  • schwarzes Klebeband
  • Optional: Glitzer-Pappe zum Verzieren

Netzbastlerin Rahel Klein bastelt ein "Kepler"-Fernrohr, das auch als astronomisches Fernrohr bezeichnet wird – benannt nach dem Astronomen Johannes Kepler. So ein Fernrohr besteht aus zwei Rohren, in denen jeweils eine Linse steckt.

Bei den Linsen für ein Kepler-Fernrohr handelt es sich um konvexe Linsen, also Linsen, die nach außen gewölbt sind, und die das Licht sammeln.

Linse mit möglichst großer Brennweite

In das eine Rohr kommt eine Linse mit einer möglichst großen Brennweite – das wird das Objektiv. Dafür müsst ihr die Linse außen mit Kleber versehen und den schwarzen Karton dann drum herumwickeln. Das Ganze wird mit schwarzem Klebeband fixiert. Die zweite Linse ist das Okular, also das "Äuglein", weil ihr da durchschauen werdet. Die Linse fürs Okular sollte eine möglichst kleine Brennweite haben. Sie dient dann als Lupe für das Bild, das durch das Objektiv eingefangen wird.

Weil die Okular-Linse etwas kleiner ist als die des Objektivs, baut Netzbastlerin Rahel Klein einen kleinen Pappadapter, damit die Linse auch in die zweite schwarze Röhre hineinpasst. Anschließend wird die Linse samt Pappumrandung ebenfalls in den schwarzen Karton eingefasst. Beide Papprohre können schließlich ineinandergeschoben werden.

Der richtige Abstand für ein scharfes Bild

Damit ihr ein scharfes Bild bekommt, müssen die beiden Linsen im richtigen Abstand zueinander sein. Dafür müsst ihr die Brennweiten beider Linsen addieren. Wenn ihr zum Beispiel eine Linse mit einer Brennweite von 400 mm habt und eine mit 30 mm, dann muss euer Fernrohr 430 Millimeter, also 43 Zentimeter lang sein. Die beiden Rohre schiebt ihr also so weit ineinander, dass ihr auf die berechnete Länge kommt. 

Weil Netzbastlerin Rahel Klein auf Glitzer steht, stanzt sie noch bunte Sterne aus einer Glitzerpappe aus und klebt sie auf das Fernrohr.

Mit Sternen-Apps den Überblick behalten

Und wenn ihr wissen wollt, welche Sterne ihr da am Himmel seht, dann könnt ihr euch Stern-Beobachtungs-Apps herunterladen. Mit kostenlosen Apps wie "Sternatlas", "SkyView" oder "Sky Map" könnt ihr euer Smartphone in den Himmel halten und die App zeigt euch dann die Sternbilder und Sterne an, die über euch leuchten – mit Infos zu Größe, Helligkeit und Entfernung der Sterne.

Mehr zum Bau eines DIY-Fernrohrs:

Shownotes
Netzbasteln
Das DIY-Fernrohr zum Sterne gucken
vom 29. Juli 2018
Moderator:: 
Sebastian Sonntag
Gesprächspartnerin: 
Rahel Klein, Deutschlandfunk-Nova-Netzbastlerin