Viele Plattformen bieten Abodienste und Bezahlfunktionen an. Auch Instagram testet zurzeit das Konzept mit einer kleinen Gruppe von Content Creatoren und Influencerinnen.
Spotify, Patreon und die Plus-Abos von Online-Magazinen und Zeitungen – auf vielen Plattformen gibt es inzwischen exklusive Inhalte, die man nutzen kann, indem man ein Abo abschließt. In den letzten zwei Jahren seien solche Bezahlmodelle auch aufgrund der Corona-Pandemie populär geworden, sagt die Social-Media-Expertin Franziska Bluhm.
Vor allem bekannten Influencerinnen und Influencern, die bereits über viele Follower verfügen, kommt dieses Konzept zugute. Aber auch Content Creatoren mit geringerer Reichweite, die beispielsweise Workshops anbieten, können von solch einem Bezahlsystem profitieren, sagt Franziska Bluhm.
"Die großen Netzwerke wollen jetzt stärker darauf setzen, dass ich Inhalte von Personen, von Künstlern, abonnieren kann, die zusätzlich kostenpflichtig sind – wie so ein kleines Abo kann man sich das vorstellen."
Wer als Content Creator oder Influencerin im Netz aktiv sei, müsse natürlich sehen, wie er oder sie auch Geld für seine Inhalte bekomme, sagt Franziska Bluhm. Ein Abomodell könnte für diejenigen, die eigenen Content auf Instagram erstellen, eine Möglichkeit sein, zusätzliche Einnahmequellen zu generieren, sagt die Social-Media-Beraterin.
Bis 2023 will Instagram an Abo-Einnahmen nicht mitverdienen
Instagram hat angekündigt, dass die Plattform Menschen dabei unterstützen möchte, monatliche Einkünfte zu gewinnen. Die Social-Media-Plattform testet diese neue Abofunktion in den USA mit zehn ausgewählten Influencerinnen. Diese bieten Content an, der für alle weiterhin verfügbar sei und darüber hinaus Bonus-Content, den nur die Abonnenten sehen könnten.
In den kommenden Monaten soll der Kreis der Aboanbieterinnen und -anbietern bereits erweitert werden. Bis 2023 sollen die Einnahmen ausschließlich an diejenigen gehen, die die Inhalte erstellen.
"Hintergrund ist, dass es bei allen großen Social-Media-Kanälen einen großen Kampf um die Creatoren und diese Influencer gibt. Natürlich leben diese Plattformen von den Inhalten, die dort hochgeladen und eingestellt werden."
Da Creatoren und Influencerinnen nicht allen Plattformen präsent sein können, wird es den Trend geben, dass sie sich auf die Social-Media-Kanäle fokussieren werden, bei denen sie besonders viele Follower erreichen können. Franziska Bluhm sieht das Angebot eines Abo-Bezahlmodells als ein Versuch der Plattformen Content Creatoren stärker an sich zu binden.
Beispiele von digitalen Zeitungsabos wie Spiegel zeigen, dass rund zehn Prozent der Nutzerinnen und Nutzer dazu bereit sind, genutzte Inhalte auch zu bezahlen, sagt Franziska Bluhm. Der Vorteil eines Influencers oder eine Influencerin sei, dass die Follower möglicherweise eine stärkere persönliche Bindung zu dem Angebot haben und dadurch eventuell eher bereit seien, dafür auch zu bezahlen, sagt sie.
"Es hängt dann davon ab, wie gut das ist, was da hochgeladen wird."
Ob ein Content Creator mit diesem Bezahlsystem Geld verdienen kann, hänge zwar auch, aber nicht ausschließlich von der Reichweite des Angebots ab, sagt Franziska Bluhm. Es gebe auch viele kleinere Accounts, die relativ erfolgreich seien. Ein wichtiger Aspekt sei aber die Art des Produktes, das heißt, ob man eine bestimmte Nische gefunden und besetzt habe, beispielsweise mit Angeboten wie Online-Kursen, sagt die Social-Media-Expertin.