Die Corona-Maßnahmen werden gelockert. Grundsätzlich bleibt überall das Kontaktverbot bestehen, doch wir dürfen uns jetzt mit mehr Menschen treffen. Die neuen Regeln im Überblick.
Treffen mit Familien und WG-Bewohnern
Um den Ausbruch des neuartigen Coronavirus einzudämmen galt zuletzt die Regel: Man darf sich im öffentlichen Raum mit seiner engen Familie oder seinen Mitbewohnern treffen. Außerdem durfte man eine weitere Person treffen, die nicht zum Haushalt gehört. Immer verbunden mit der Distanzregeln von 1,5 Metern Abstand.
Diese Kontakt-Regeln sind jetzt geändert. Ihr dürft euch auch mit allen Personen einer anderen Familie oder eines anderen Hausstandes treffen.
"Es bleibt beim Abstandhalten von 1,5 Meter, Mund-Nasenschutz beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr. Ebenso solltet ihr weiterhin die Hygieneregeln beachten."
Genauer heißt das: Man kann sich mit so vielen Familien beziehungsweise WGs treffen wie man will - nur nicht gleichzeitig. Pro Treffen dürfen nur zwei Familien/Haushalte/WGs anwesend sein. Die große Gartenparty mit 40 Gästen ist also nach wie vor tabu.
Die Alternative wäre gewesen, sich für die kommenden Wochen eine Familie oder WG auszusuchen. Man hätte sich dann immer mit denselben Menschen getroffen. Das hätte weniger Freiheit bedeutet, "wäre aus epidemiologischer Sicht aber sinnvoller gewesen", sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Christina Sartori. Doch die Politik hat anders entschieden.
Denn solange beide Gruppen jeweils keine weiteren Kontakte haben, bleibt bei einer Infektion das Virus innerhalb dieser beiden Familien/WGs, ohne dass es weiter getragen wird.
Corona-Partys bleiben verboten
Die neuen Kontakt-Regeln gelten auch für zu Hause. Das heißt, die Party bleibt verboten - auch in den eigenen vier Wänden. Ohnehin sei es besser, auch wenn man sich jetzt mit mehr Menschen treffen darf, sich an der frischen Luft zu treffen. Es sei noch nicht final geklärt, aber Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen gehen davon aus, dass sich das Virus an der frischen Luft schlechter überträgt als in geschlossenen Räumen.
Besuch in Pflegeheimen
Die geänderten Kontakt-Regeln bringen auch für Pflegeheime und Behinderteneinrichtungen Änderungen mit sich. Bisher galt: kein Besuch, von niemandem. Jetzt darf eine Person regelmäßig zu Besuch kommen unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen und am besten eben auch draußen. Ältere Menschen sind weiterhin besonders gefährdet. Deshalb ist es wichtig, großen Abstand zu halten und eben eine Maske zu nutzen.
Bund-Länder-Gespräche bringen Lockerungen der Maßnahmen
Die Änderungen der Kontakt-Regeln waren auch Teil der Bund-Länder-Gespräche am 6. Mai. Bundeskanzlerin Angela sagte bei der anschließenden Pressekonferenz, dass die allererste Phase der Pandemie durchstanden sei. "Dennoch stehen wir noch am Anfang der Pandemie".
Beschlossen wurden neue Lockerungen. Vor allem aber, dass die Länder nun stärker in der Verantwortung sind zu entscheiden, wie schnell sie vorangehen wollen und welche Änderungen sie vornehmen. Die neuen Beschlüsse und Lockerungen könnten jedoch den Eindruck erwecken, dass das Schlimmste der Corona-Pandemie überwunden sei, so Stephan Detjen aus dem Dlf-Haupstadtstudio.
Zugleich wurde eine Art Notbremse eingebaut. Regional sollen striktere Maßnahmen wieder eingeführt werden sobald vor Ort Infektionszahlen wieder steigen.