Eine neue Suchmaschine geht in Europa an den Start. In den USA gibt es Neeva schon länger, nun ist sie auch bei uns verfügbar.
Mit Neeva erhalten wir eine weitere Alternative zu Google, Bing, Duck Duck Go, Ecosia und Co. Das Versprechen ist, dass keine Werbung geschaltet wird und kein Nutzer*innen-Tracking betrieben wird – bei maximaler Datensparsamkeit.
"Wie hoch die Abokosten von Neeva sind, lässt sich noch nicht sagen, da in Europa bislang nur die Basisvariante verfügbar ist. Die ist kostenlos."
Suchergebnisse lassen sich bei Neeva filtern und sortieren
Einlösen will das kalifornische Unternehmen dieses Versprechen mit einem Abo, das um die 5 Euro im Monat kosten soll. In den Vereinigten Staaten gibt es diese Version bereits. Einige Leute suchen nach Alternativen zu Google, Yahoo und Bing, deren Geschäftsmodell auf dem Handel mit unseren Daten basiert. Auf hohe Datensicherheit setzt bereits die Suchmaschine DuckDuckGo, doch die Marktanteile sind im Vergleich zur meistgenutzten Internet-Suchmaschine Google marginal.
So kommt eine Untersuchung im Auftrag von Net Market Share zu dem Ergebnis, dass Google und Bing zusammengerechnet sowohl bei der Desktop-Suche als auch in der mobilen Variante mehr als 90 Prozent Marktanteil haben. Der datensensible Anbieter DuckDuckGo wird hingegen nur von 0,63 Prozent (Desktop-Suche) beziehungsweise 0,77 Prozent (mobile Suche) genutzt.
Eigener Suchindex von Neeva
Auf der Startseite von Neeva ist ein bisschen Eigenwerbung zu sehen – das Versprechen, warum Neeva besser sein soll als die Konkurrenz. "Es gibt einen Anmelde-Button für diejenigen, die sich personalisiert anmelden wollen, und natürlich das Suchfeld", sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Andi Noll. Das Feld ist bei Neeva nicht mittig positioniert. Dort steht "privat suchen", bevor User*innen Begriffe eingeben.
Ansonsten unterscheidet sich Neeva aber nicht groß von anderen Suchmaschinen. Die Suche nach Olaf Scholz liefert eine Info-Box auf der rechten Seite, die bekommen wir auch bei anderen Diensten angezeigt. Im Abopreis sollen neben der Suchfunktion Zusatzangebote wie VPN-Dienst (Virtual Private Network) oder Passwortmanager enthalten sein. Anders als viele Alternativen zu den meistgenutzten Suchmaschinen Google (Alphabet) und Bing (Microsoft) greift Neeva auf einen eigenen Suchindex zurück. Andi findet die Möglichkeit, sich Suchergebnisse filtern und sortieren zu lassen, interessant.
"Neevas eigener Suchindex ist insofern überraschend, weil die meisten Google-Alternativen trotzdem den Google-Index verwenden oder den Index von Microsoft Bing."
Außerdem will Neeva Community-Plattformen wie Reddit eine größere Rolle bei den Suchergebnissen einräumen. Bei der Navigation greift Neeva auf das Kartenmaterial von Apple zurück. Bei unserem Reporter hat dies allerdings nicht funktioniert. "Als ich meine eigene Adresse suchen wollte, fand die Neeva-Suche irgendwie kein Ende und blieb hängen. Vielleicht waren auch die Server überlastet. Grundsätzlich würde ich aber sagen, dass Apple Maps jetzt kein Nachteil sein muss", sagt er.
Ob sich Neeva durchsetzen wird, möchte Andi nicht voraussagen. Dass Neeva den Markt aufrollen wird, kann er sich aber nicht vorstellen: "Es gibt ja auch seit vielen Jahren mit DuckDuckGo, Metager oder der französischen Suchmaschine Qwant datenschutzfreundlichere Suchmaschinen, die einen guten Job machen und trotzdem keine Konkurrenz für Google sind."