Stress kann uns helfen, bessere Leistungen zu erzielen. Wenn Stress aber unnötige Anspannung mit sich bringt, können wir an unseren Partner denken, um wieder etwas ruhiger zu werden.

Die einen rauchen eine Zigarette, die anderen atmen tief durch – im Lauf der Zeit haben wir Mechanismen entwickelt, wie wir mit Stress umgehen. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Wissenschaftler der University of Arizona empfehlen jetzt noch einen anderen Trick: Wenn es richtig stressig wird, einfach an eure Partnerin oder euren Partner denken. Sie haben gemessen und festgestellt: Wer da die Liebste oder den Liebsten denkt, bei dem sinkt die Stressbelastung.

Stress ist eine Anpassungsreaktion des Gehirns, die uns leistungsfähiger machen soll. Auch das Schmerzempfinden kann durch Stress gesenkt werden, sagt der Neurowissenschaftler Henning Beck. Egal, ob wir Stress im Job haben oder eine Geburtstagsfeier vorbereiten wollen, der Körper schüttet Hormone aus, damit er Energie schneller bereitstellen kann. 

Der Blutdruck steigt, das Herz schlägt schneller - alles mit dem Ziel, mehr Leistung bringen zu können. Das kann sowohl positive als auch negative Folgen haben: Beim Sport können wir dadurch möglicherweise schneller laufen. Prüfungsstress kann aber auch dazu führen, dass wir verkrampfen und dadurch eine schlechtere Leistung erbringen. 

"Wenn man sich ablenkt von einer stressigen Situation - zum Beispiel indem man etwas Schönes denkt, zum Beispiel an eine glückliche Beziehung, in der man sich befindet - dann kann das messbar dazu führen, dass die Stressreaktion sinkt."
Henning Beck, Neurowissenschaftler

Die Wissenschaftler der University of Arizona haben ihre Probanden einem Kaltwassertest unterzogen. Die Teilnehmer des Experiments sollten beispielsweise ihre Füße in eine Schüssel Eiswasser hineinhalten. Nach drei, vier Minuten löste das eiskalte Wasser körperliche Schmerzen aus und rief dadurch eine Stressreaktion hervor. 

Ablenkung hilft gegen Stress

Manche Teilnehmer hatten die Anweisung, an ihren Partner oder eine andere schöne Erinnerung zu denken. Im Test stellten die Forscher fest, dass diese Ablenkung dabei half, den Stress zu reduzieren. 

Den gleichen Effekt stellten die Wissenschaftler aber auch fest, wenn die Probanden während des Experiments fluchten. 

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Shownotes
Neurowissenschaft
An den Partner zu denken, kann gegen Stress helfen
vom 26. Januar 2019
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartner: 
Henning Beck, Neurowissenschaftler