Vor rund fünf Jahren erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,3 die neuseeländische Stadt Christchurch. Die Einwohner haben die Zerstörung als Chance für einen kreativen Wiederaufbau ihrer Stadt genutzt.
Am 22. Februar 2011 riss ein Erdbeben 80 Prozent der Gebäude im Stadtzentrum von Christchurch nieder. Dabei starben 185 Menschen. Die Einwohner der zweitgrößten Stadt Neuseelands haben die Zerstörung als Chance begriffen, ihre Stadt nach neuen kreativen Ideen wiederaufzubauen.
"Die Ursprungsidee war, beim Wiederaufbau zu helfen, Schutt zu beseitigen, die Löcher zu zuschütten, die das Erdbeben gerissen hat. Sie haben aber schnell gesehen, dass sie den Neubau der Stadt mitgestalten können."
Die Stadtaktivisten - Gap Filler - gestalten freie, noch nicht wiederbelebte Orte in Christchurch. Rachael Welfare koordiniert die Gap-Filler-Initiativen. Immer mehr Menschen besuchen inzwischen wieder die Innenstadt, nutzen die neu gestalteten Plätze, um an den kulturellen Events teilzuhaben und sich dort zu treffen.
Heute stehen ultramoderne Gebäude neben noch nicht sanierten Ruinen, Bürgerinitiativen und Künstlergruppen nutzen Brachflächen für urbane Projekte wie Street Art oder Stadtgärten. An zentralen Stellen haben die Gap Filler statt des Wiederaufbaus von Gebäuden offene Plätze für Kultur, Konzerte und Begegnungen gestaltet.
Innovationsmotor Gap Filler
Die Gap Filler sind inzwischen so etwas wie der Innovationsmotor von Christchurch, zur Schnittstelle zwischen Anwohnern und Stadtentwicklung geworden. Der Wandel der Stadt hat sich in den Projekten der Aktivisten manifestiert mit dem Ziel, aus Christchurch eine lebenswerte Stadt nach ihren Vorstellungen zu machen.
Mehr über den Wiederaufbau von Christchurch:
- Christchurch fünf Jahre nach dem Beben: Die Katastrophe wird zur Chance | Bericht von Gerd Pasch bei Deutschlandradio Kultur
- Modern dank Katastrophe | Pageflow-Story von Gerd Pasch
- Quake City | Ein Museumsprojekt
- Christchurch in Neuseeland: Phönix aus der Asche | Artikel auf sueddeutsche.de