Die Olympischen Spiele könnten eine Annäherung zwischen Süd- und Nordkorea befördern. Nordkorea will am Sportereignis teilnehmen. Der Süden schlägt eine gemeinsame Flagge vor.

Nord- und Südkorea sprechen miteinander - erstmals seit zwei Jahren. Anlass sind die bevorstehenden Olympischen Winterspiele in Südkorea, an denen Nordkorea gerne teilnehmen würde. Im Grenzort Panmunjeom trafen sich Politiker zum Gespräch.

Nordkorea will mit einer hochrangigen Delegation an den Winterspielen teilnehmen und Künstler zu Show-Veranstaltungen schicken. Wie viele Sportler teilnehmen können, ist noch unsicher, denn qualifiziert hat sich nur ein Eiskunstlaufpaar. Das Olympische Komitee vergibt auch Wild Cards, um die sich Nordkorea jetzt bewerben will.

"Es wird riesig darüber berichtet. Die Nachrichtenagenturen senden den ganzen Tag nichts anderes. Experten diskutieren, wie man das Ganze zu bewerten hat."
Frank Hollmann, Korrespondent in Südkorea

Aus Südkorea kam der Vorschlag, dass die Sportler beider Länder gemeinsam ins Stadion einlaufen. Das hat es 2006 bei den Winterspielen in Turin schon gegeben - beide Länder sind mit einer gemeinsamen Flagge eingelaufen (weißer Hintergrund, Nord- und Südkorea als gemeinsames Land ohne Grenze abgebildet).

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Etwas mehr als die Hälfte der Südkoreaner begrüßen die Annäherung der beiden Staaten. 40 Prozent lehnen die Verhandlungen ab.

Vorbereitungen auf Wiedervereinigung

Generell trifft man zumindest in Südkorea Vorbereitungen für eine Wiedervereinigung. Es gibt ein Einigungsministerium, das Szenarien durchdenkt: Was passiert, wenn Millionen von Nordkoreanern in den Süden kommen? Wie integriert man die Menschen dort? Und wie geht man mit Flüchtlingen um, wenn Nordkorea zusammenbrechen sollte?

Bestandteil davon wird auch eine Prüfung der ankommenden Menschen sein, um zu verhindern, dass es sich dabei um Spione handelt.

Shownotes
Erste Gespräche nach zwei Jahren
Nord- und Südkorea: Olympische Spiele als Mediator
vom 09. Januar 2018
Moderatorin: 
Diane Hielscher
Gesprächspartner: 
Frank Hollmann, Korrespondent Südkorea