Notaufnahmen in Krankenhäusern kommen oft an ihre Grenzen, weil zu viele Menschen mit Beschwerden kommen, die keine Notfälle sind. Wir klären, was ein Notfall ist, bei dem wir auf jeden Fall in die Notaufnahme gehören oder den Notarzt rufen sollten.
Zu viele Menschen gehen regelmäßig ohne ersichtlichen Grund in die Notaufnahme eines Krankenhauses. Das stellt diese vor Herausforderungen, weil sie dann für die echten Notfälle nicht genügend Zeit haben.
"Die Notaufnahmen machen immer eine Ersteinschätzung, sie gucken also, wo es eilig ist und wo nicht. Wer nicht akut krank ist, muss warten. Aber trotzdem fressen Fälle mit leichten Wehwehchen Kapazitäten in den Notaufnahmen."
In der Notaufnahme wird eine erste Einschätzung des Patienten oder
Patientin und der Beschwerden gemacht. Wenn Patient*innen mit einem
Schnupfen in der Notaufnahme sitzen, werden sie zwar nicht vorrangig
behandelt, halten aber die Versorgung der Notfälle auf.
Mit welchen Beschwerden wir in die Notaufnahme gehören
Zu den ernsthaften Beschwerden, mit denen wir eine Notaufnahme aufsuchen sollten, zählen:
- Symptome, die auf einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hindeuten wie Atemnot, starke Schmerzen in der Brust oder Lähmungserscheinungen.
- Verbrennungen, Vergiftungen, allergische Schocks, Krampfanfälle und starke Blutungen, die sich nicht stillen lassen
- Bei Kopfverletzungen oder Knochenbrüchen
In diesen Fällen sollten wir nicht zögern, die Notrufnummer 112 zu wählen oder uns selbst direkt in die Notaufnahme zu begeben.
Eine telefonische Ersteinschätzung erhält man unter 116 117
Wer sich plötzlich am Wochenenden krank fühlt und – zum Beispiel – hohes Fieber hat und unsicher ist, ob er professionelle Hilfe eines Arztes benötigt, sollte auf den Notdienst der Ärzt*innen am Wohnort zurückgreifen. Im Netz findet man heraus, wer Bereitschaft hat. Die Bereitschaftsärzte behandeln Menschen zum Beispiel bei einem Magen-Darm-Infekt, mit Fieber über 39 Grad, bei starken Hals- oder Ohrenschmerzen, akuten Harnwegsinfekten und akuten Rücken- oder Bauchschmerzen.
Außerdem können wir uns bundesweit unter der Nummer 116 117 eine telefonische Ersteinschätzung holen. Das ist die Hotline der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Oder man holt sich Rat über das sogenannte Patienten-Navi. Das ist der Chatbot, der nach den Beschwerden fragt und dann eine erste Einschätzung gibt, ob der Betroffene den Notruf wählen oder zu einem Bereitschaftsarzt fahren sollte.