Besonders bekannt sind die beiden NRW-Spitzenkandidaten Wüst und Kutschaty nicht. Dabei sei das Image eines Politikers gerade für Wechselwähler ganz entscheidend, sagt Politikberater Johannes Hillje.
Wie wichtig sind bekannte Gesichter bei einer Wahl? Sehr wichtig, meint Johannes Hillje. Und deshalb seien die Spitzenkandidaten im NRW-Wahlkampf auch erkennbar ums Image-Building bemüht gewesen, so der Politikberater. Vielleicht umso mehr, da bei der NRW-Landtagswahl am Sonntag (15.05.) ein Kopf-an-Kopf-Rennen vorausgesagt wird.
"Der Personenfaktor ist insbesondere für Wechselwähler einer der entscheidenden Punkte für die finale Wahlentscheidung."
Imagewandel zum "Landesvater"
Um bei ihren jeweiligen Zielgruppen zu punkten, haben sich der Spitzenkandidat der NRW-CDU, Hendrik Wüst, sowie der Spitzenkandidat der NRW-SPD, Thomas Kutschaty, im Wahlkampf gern von ihrer privaten Seite gezeigt: Beide hätten sich daher auch ausfühlichen in der "Bunten" präsentiert, so Johannes Hillje: "Da erreicht man dann nochmal andere Menschen als über den normalen Politikjournalismus."
"Bei Wüst kommt noch hinzu, dass er den Menschen in NRW eher als nicht ganz so staatsmännischer und eher affärenbelasteter CDU-Generalsekretär und später Verkehrsminister bekannt wurde. Für ihn war ein Imagewandel vom Wadenbeißer zum Landesvater nötig"
"Klar ist, dass unbekannte Kandidierende es deutlich schwerer haben."
Klar sei: Je bekannter ein Kandidat, desto bessere Chancen hat er bei einer Wahl. Auch über Social Media lassen sich Themen setzen und Bilder inszenieren - und wer sich dort geschickt präsentiere, könne so auch eine gewisse Bekanntheit erreichen, sagt Johannes Hillje: "Um dann wieder Bekanntheit in klassischen Medien und unter neuen Zielgruppen zu erreichen."