Im Vorfeld gab es bereits große Diskussionen um den Film "Don’t Worry Darling". Das Internet hat sich dabei mal wieder von seiner schlechtesten Seite gezeigt, findet Anna Wollner. Jetzt reden wir über den Film – und mit der Regisseurin Olivia Wilde.

Ein kollabierendes Internet, das sich tagelang mit der Frage beschäftigt hat, ob Harry Styles jetzt in Venedig tatsächlich auf Chris Pine gespuckt hat oder nicht; es wurde diskutiert, ob Shia La Beouf freiwillig ging oder von Olivia Wilde gefeuert wurde; und es wurde darüber spekuliert, ob die Regisseurin noch mit ihrer Hauptdarstellerin Florence Pugh redet. Das Netz hat im Vorfeld ausgiebig über "Don’t Worry Darling" diskutiert – vor allem darüber, was wohl hinter den Kulissen abging. Jetzt ist es Zeit, um über den Film zu reden.

"Ich bin an Geschichten von Frauen interessiert, die interessante Fragen stellen und dann als verrückt abgestempelt werden."
Olivia Wilde, Regisseurin von "Don't Worry Darling"

Der Mystery-Thriller mit Florence Pugh und Harry Styles in den Hauptrollen spielt in einem Retorten-Prestige-Wohnprojekt der 50er Jahre am Rande einer Wüste: akkurate Rasenränder, eingebettet in Luxusvillen am Wendehammer. Der Film ist damit irgendwo zwischen "Pleasantville", "Die Frauen von Steppford" und "Die Truman Show" anzusiedeln.

"Ich fand an der Geschichte faszinierend, dass sie nuanciert, komplex ist und politische Fragen thematisiert – im Gewand eines normalen, unterhaltsamen Science-Fiction Films."
Olivia Wilde, Regisseurin von "Don't Worry Darling"
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Während die Frauen in wippenden Röcken und weißen Spitzenschürzen den Männern haushaltstechnisch den Rücken freihalten, fahren die jeden Morgen in ihren blank polierten Sportkarossen zur Arbeit – ohne dass auch nur eine Frau wüsste, was genau sie tun. Die Regeln für die Frauen sind einfach: Das Essen muss pünktlich auf dem Tisch stehen, das Haus geputzt sein und die Siedlung darf nicht verlassen werden. Aber Alice, gespielt von Florence Pugh, bemerkt Risse in dieser idyllischen Fassade.

"Beim Erschaffen dieses Paradieses wollte ich, das selbst moderne Frauen verführt werden. Und dann aber fragen, warum wir uns so einfach verführen lassen, obwohl wir wissen, dass die Zeit für Frauen hochproblematisch war."
Olivia Wilde, Regisseurin von "Don't Worry Darling"

Ausflug nach Brinkebüll

Tom Westerholt hingegen meldet sich aus dem Urlaub und hat mit Ex-Polizeiruf-Schauspieler Charly Hübner über dessen neuen Film "Mittagsstunde" geplaudert, die gleichnamige Bestsellerverfilmung von Regisseur Lars Jessen nach dem Roman von Dörte Hansen. Ein Ausflug in den hohen Norden Deutschlands, in den fiktiven Ort Brinkebüll. Inklusive plattdeutscher Dialoge.

Shownotes
Regisseurin Olivia Wilde
"Frauen werden als hysterisch bezeichnet, wenn sie anstrengende Fragen stellen"
vom 20. September 2022
Moderatorin: 
Anna Wollner
  • Filmbesprechung "Don't Worry Darling"
  • Interview mit Olivia Wilde
  • Filmbesprechung "Mittagsstunde"
  • Interview mit Charly Hübner
  • Mediatheken-Tipp: "Im Angesicht des Verbrechens"