Wer in den kommenden Wochen Nachts oder am Vormittag nichts vor hat, kann Olympia gucken. Dank acht Stunden Zeitverschiebung beginnen für uns die alpinen Wettbewerbe in Südkorea gegen 3 Uhr nachts. Am Wochenende starten auch Biathlon-Favoritin Laura Dahlmeier und Skisprung-Hoffnung Andreas Wellinger.
Die Wettbewerbe der Winterspiele werden zwischen 9 und 21.30 Uhr Ortszeit in Südkorea gestartet, bei uns also zwischen 1 Uhr nachts und 13.30 Uhr. Heute (09.02.2018) Mittag um 12 Uhr unserer Zeit startet die Eröffnungsfeier in Pyeongchang.
Für Deutschlandfunk Nova ist Reporterin Kerstin von Kalckreuth bei den 23. Olympischen Winterspielen in Südkorea vor Ort. Hier sind ihre Empfehlungen für das erste Wochenende der Spiele
Die Highlights am ersten Wochenende
- 12 Uhr am Samstag-Mittag gibt es den 3000 Meter Eisschnelllauf der Damen mit Claudia Pechstein. Die erfahrenen Sportlerin hat zwar nur Außenseiterchancen, aber der Wettbewerb wird spannend.
- 12.15 Uhr am Samstag ist der Biathlon-Sprint der Damen mit Laura Dahlmeier, die bei Olympia zu den absoluten Favoriten gehört.
- 13.30 Uhr am Samstag gibt’s Skispringen. Da gehört Andreas Wellinger mit zu den Favoriten. Er hat das Qualifikations-Springen gewonnen. Auch Richard Freitag könnte um Gold mitspringen.
Bei den letzten Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014 hatte das deutsche Team 19 Medaillen geholt. Der Deutsche Olympischen Sportbund (DOSB) sagt jetzt offiziell 19 Medaillen plus X voraus. Olympia Reporterin Kerstin von Kalckreuth hält es für realistisch, dass es wesentlich mehr als 19 Medaillen werden.
"In Sotschi haben die deutschen Bobpiloten nichts gewonnen. Die haben jetzt echt Bock und die holen auf jeden Fall ein paar Medaillen."
Zum ersten Mal seit 16 Jahren haben Musiker aus Nordkorea ein Konzert in Südkorea gegeben. Doch die Sache mit dem Olympischen Geist ist trotzdem zwiespältig, schildert unsere Reporterin: Zum Beispiel gab es Proteste bei der Ankunft der Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un in Pyeongchang.
Gemeinsames Eishockey-Team als Symbol für Annäherungspolitik
Auch das gemeinsame Damen-Eishockey-Team von Süd- und Nordkorea ist - mal losgelöst von Annäherungspolitik - nicht unproblematisch. Die Südkoreanerinnen sind nicht gefragt worden, ob es für sie okay ist, zusammen zu spielen. Sie haben sich vier Jahre auf diese Spiele vorbereitet.
"Wenn man dir dann sagt: Du hast dich zwar super vorbereitet, bist aber nicht dabei, weil wir jetzt noch Nordkoreanerinnen mit ins Team nehmen. Dann ist das schon schwierig."
Die Eishockey-Damen aus Süd- und Nordkorea trainieren zwar zusammen und essen zusammen, aber alles andere machen sie getrennt. Die Nordkoreanerinnen wohnen woanders und werden völlig abgeschirmt. Sie haben keinerlei Kontakt zu den Sportlern der anderen Länder.
Und noch eine kuriose Geschichte
Ein Athlet, der bei den Olympischen Sommerspielen in Rio beim Taekwando für Tonga gestartet ist, ist jetzt beim Skilanglauf dabei: Pita Taufatofua hat in Pfullendorf in Deutschland trainiert und wird bei den Winterspielen für seinen südpazifischen Heimatstaat im Langlauf antreten.
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