Leere Ränge, stille Stadion – die Olympischen Spiele müssen dieses Jahr ohne Publikum auskommen. Doch viele der Athletinnen und Athleten suchen trotzdem den Kontakt zu den Fans – über die Social Media Plattform Tiktok.
Ohne Publikum zu performen, ist für einige Athletinnen und Athleten eine Herausforderung. Vielen fehlt etwas. Doch dafür kursieren erstmals auf Social Media Clips der Sportler*innen aus dem olympischen Dorf – über die Emotionen nach Sieg oder Niederlage bis hin zu privaten Tricks zur Erholung.
Olympische Spielereien auf Tiktok
Ob Pappbettentest oder Memes – noch nie konnten Fans den Athlet*innen so nah ins Olympische Dorf folgen. Das hat zwei Gründe: Zum einen gab es 2016 in Rio die Plattform Tiktok noch nicht, und zum anderen galten dort sehr strenge Auflagen. Die Menschen durften im Olympischen Dorf zwar Videos und Fotos aufnehmen – sie aber nicht posten.
"Das IOC arbeitet insgesamt viel mehr mit Social Media und versucht damit, die PR für die Spiele anzutreiben."
Doch der Geist des IOC ändert sich und setzt immer mehr auf Social Media, um die PR der Spiele anzutreiben. Das könnte auch einer der Gründe sein, warum Sportarten wie Skaten und Klettern jüngst zugelassen wurden, meint Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Grit Eggerichs. Gerade dort gibt es viele junge Athlet*innen, die Social Media stark nutzen.
Für viele Fans bedeutet es, trotz Distanz ein bisschen dabei zu sein. Zum Beispiel, wenn der australische Taucher Sam Fricker zum Relaxen in selbstaufblasbare Hosen steigt. Unsere Reporterin findet: Entspannend sieht das zwar eher nicht aus – lustig aber allemal.
Athletinnen und Athleten abseits des Wettkampfes
Die Videos, die sich unter dem Hashtag #OlympicTok auf Tiktok sammeln, zeigen die Sportler*innen mal ganz abseits des Wettkampfes, sagt unsere Reporterin. Sie zeigen ihre Freude, aber auch ihre Verwirrung über komische Werbegeschenke oder technischen Kram von ihren Sponsoren oder den teils steril wirkenden Ausblick aus dem 80. Stockwerk.
Sie teilen aber auch ihre Enttäuschung, ihren Frust oder einfach ihre Erschöpfung – so zum Beispiel die US-amerikanische Rugby-Spielerin Ilona Maher in flauschigem Bademantel auf ihrem Bett, nachdem ihr Team gegen die Britinnen verloren hat.
Das Schöne an den Videos findet unsere Reporterin: Athlet*innen stehen im Fokus, die sonst weniger Aufmerksamkeit bekommen. Ilona Maher beispielsweise hatte vor dieser Olympiade Follower im dreistelligen Bereich – jetzt sind es schon 790.000.