In den USA hat Amazon Rezensenten wegen ihrer guten Rezensionen angeklagt. Die waren nämlich gefälscht. Und nichts ist in der Wirtschaft wichtiger als uneingeschränkte Glaubwürdigkeit.

Der Onlinehändler Amazon klagt in den USA gegen mehr als 1000 Menschen, die Bewertungen gegen Geld verfasst haben. Die vermeintlichen Kunden werden von Firmen dafür bezahlt, Lobeshymnen auf deren Produkte zu verfassen, erklärt DRadio-Wissen-Reporter Dominik Peters. In Deutschland fallen manipulierte Bewertungen unter das Wettbewerbsrecht und sind strafbar. Dennoch tauchen auch in deutschen Online-Shops gekaufte Bewertungen auf. Nach Schätzungen soll sogar jede dritte Kundenbewertung gefakt sein.

"Immer wieder gibt es den Fall, dass Interessenten anrufen und fragen, was positive Rezensionen kosten. Es gibt aber keine positiven Rezensionen, sondern objektive. Dann kommt direkt die Frage: 'Ja, ok, was ist denn, wenn was Negatives dabei ist, könnt ihr das rausfiltern?'"
André Aslund, Club der Produkttester

Legal dagegen sind beauftragte Tester, die über den Club der Produkttester an Firmen vermittelt werden. Die Tester bekommen die Produkte zugeschickt und dürfen sie nach dem Test meist auch behalten. Im Gegenzug sind sie dazu verpflichtet, im Online-Shop eine objektive Bewertung abzugeben. Argumentativ soll der Tester die Vor- und Nachteile benennen. Dennoch melden sich beim Club auch immer wieder Firmen, die positive Bewertungen kaufen wollen.

"Wenn man selber eine Bewertung abgibt, dann würde man wohl kaum immer die komplette Produktbezeichnung mit Produktnummer oder dergleichen angeben."
Miriam Rusch, Verbraucherzentrale NRW

Aber auch das Gegenteil ist der Fall, erklärt Dominik. Wenn nämlich eine Firma der anderen schaden möchte und negative Bewertungen für deren Produkte in Auftrag gibt.

Wie erkenne ich gefakte Bewertungen?

Für die offiziellen Produkttester gibt es die Richtlinie, dass ihre Rezension gekennzeichnet sein muss. Ansonsten rät die Verbraucherzentrale NRW, sich aufmerksam die Bewertungen durchzulesen. Wirken die Rezensionen übertrieben und liefern keine konkreten Argumente, ist das ein Hinweis auf einen Fake.

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Mehr über Kundenbewertungen:

Shownotes
Online-Shopping
Gefakte Bewertungen
vom 22. Oktober 2015
Moderatorin: 
Kaline Thyroff
Gesprächspartner: 
Dominik Peters