• Dlf Audiothek
  • Spotify
  • Apple Podcasts
  • YouTube Music
  • Abonnieren

In ihren Jobs im Club und Restaurant haben Annie und Julian schon einige Nächte durchgemacht. Über Schlafmangel und Parallelwelten: Zwei Geschichten aus der Nachtschicht in dieser Ab21.

Eigentlich braucht Annie viel Schlaf. Nicht mehr als DJane zu arbeiten, kommt für sie dennoch nicht infrage. Als Investmentbankerin hat sie sich vorher so überarbeitet, dass ein "normaler" Job für sie nicht mehr zur Debatte steht. Für sie ist das Arbeiten in der Nacht als DJane Annie O. wie in einer anderen Welt zu sein.

"Man wird in den Clubkosmos eingesogen, das ist so eine andere Welt, dass Tag und Nacht keine Rolle mehr spielen. Die Nacht ist unser Tag, das schweißt schon zusammen."
Annie über ihre Welt als DJane
DJ Annie O.
© Annie O.
Annie O. beim Auflegen in einem Club

Annies optimistische Einstellung zum Thema Schlaf sieht mittlerweile so aus: Ihr Lieblingsslot zum Auflegen sei zwischen zwei und fünf Uhr, man sei dann noch fit und könne trotzdem noch ein bisschen Schlaf bekommen, falls man am nächsten Tag was vorhabe.

Man gewöhnt sich an alles

Julian hat früher auch Nachtschicht gearbeitet, anfangs in einem Club, danach machte er die späten Schichten in einem Burger-Laden. Er sagt, es war irgendwann gar nicht mehr komisch, dass teilweise erst um 12 Uhr mittags der "Abend" vorbei war und man dann erst nach Hause kam um zu schlafen. Insgesamt habe sich das alles wie ein Mikrokosmos angefühlt. Und einige hätten es nicht vertragen nur unter sich zu sein.

"Viele, die nachts arbeiten, haben nur ihre Arbeitskollegen. Es waren halt auch die einzigen, die bei diesen Arbeitszeiten Zeit hatten. Manche sind auch beim Alkohol gelandet. Auch ich habe gespürt, dass es normaler wurde regelmäßig und häufiger Alkohol zu trinken."
Julian berichtet von den dunklen Seiten der Nacht

Mittlerweile arbeitet Julian auch nicht mehr im Burger-Laden, sein Respekt gilt deswegen umso mehr genau denen, die sich für uns die Nächte um die Ohren schlagen.

Wissenswertes zur Bedeutung des Nachtlebens

  • Ob man viel feiern geht oder nicht, ein attraktives Nachtleben ist in jedem Fall ein großer Faktor dafür, ob eine Stadt als lebenswert oder großstädtisch wahrgenommen wird. Dabei wird immer mehr eine "Mediterranisierung" festgestellt, also das Verlagern der Nachtaktivität nach draußen. Das haben Wissenschaftler in dem Projekt "stadtnachacht" herausgefunden
  • Das Projekt besagt außerdem, dass das Nachtleben gerade auch in Städten wie Berlin oder Hamburg einen nicht unwesentlichen Teil zum Tourismus beiträgt. Ohne Nachtleben seien diese Städte beispielsweise für Touristen weniger interessant. Das Nachtleben hat also auch auf den Arbeitsmarkt einen Einfluss, wenn viele Touristen da sind, wird auch mehr Personal im Nachtleben gebraucht.
  • Das Reisemagazin "Urlaubsguru" hat die besten Städte weltweit zum Feiern zusammengestellt. In einige von ihnen darf man wegen der aktuellen Corona-Situation noch nicht einreisen, aber dafür liegt Platz 1 bei uns im Land. Inspiration für euren Städtetrip:

1. Berlin
2. London
3. Amsterdam
4. Las Vegas
5. New York

Meldet euch!

Ihr könnt das Team von Ab 21 über WhatsApp erreichen.

Uns interessiert: Was beschäftigt euch? Habt ihr ein Thema, über das wir unbedingt in der Sendung und im Podcast sprechen sollen?

Schickt uns eine Sprachnachricht oder schreibt uns per 0160-91360852 oder an ab21.dlfnova@deutschlandradio.de.

Wichtig:
Wenn ihr diese Nummer speichert und uns eine Nachricht schickt, akzeptiert ihr unsere Regeln zum Datenschutz und bei WhatsApp die Datenschutzrichtlinien von WhatsApp.

Shownotes
Partyleben
So fühlt es sich an nachts zu arbeiten
vom 20. August 2021
Moderator: 
Dominik Schottner
Gesprächspartnerin: 
Annie, legt als DJane Annie O. unter anderem im KitKat Club Berlin auf
Gesprächspartner: 
Julian, hat in der Gastro in einem Burgerladen gearbeitet