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Samsung Pay startet in Deutschland. Wir haben uns Funktion, Sicherheit und Datenschutz des Bezahldienstes angesehen und mit der Konkurrenz verglichen.

Kontaktloses Bezahlen mit EC-Karte und Handy ist wegen des Infektionsschutzes gerade recht beliebt. Verschiedene Systeme konkurrieren miteinander. Auf dem Handy werden derzeit in Deutschland überwiegend Google Pay und Apple Pay verwendet.

In Deutschland ist Samsung mit deutlichem Abstand die meist genutzte Handymarke. 35,5 Prozent der Handybenutzenden haben 2019 angegeben, dass sie ein Gerät dieser Marke verwenden. Siehe dazu auch die Grafik am Ende dieses Textes.

Kein gutes Geschäft für Händler

Samsung Pay ist 2015 in Südkorea gestartet, nun läuft das Bezahlsystem auch in Deutschland. Wir haben mit Markus Montz über die Eigenheiten von Samsung Pay gesprochen. Er arbeitet als Redakteur bei dem Technikmagazin c’t und weist darauf hin, dass das elektronische Zahlen für Händler in der Regel finanzielle Einbußen bedeutet.

"Händler zahlen immer Gebühren, egal wo man elektronisch zahlt."
Markus Montz, Redakteur, c’t Magazin für Computertechnik

Um mit Samsung Pay bezahlen zu können, braucht ihr ein ein Girokonto und ein Samsunghandy der Mittel- oder Oberklasse, etwa ab Baujahr 2018. Außerdem benötigt ihr ein Girokonto. Die Partnerbank von Samsung erzeugt im Hintergrund eine virtuelle Visa-Debitkarte und bei Einkäufen wird dann direkt das hinterlegte Girokonto belastet. Diese Karte wird, wie bei anderen Diensten auch, im Schufa-Konto eingetragen und kann sich auf das Ergebnis der Schufa-Bonitätsprüfung auswirken.

Zugänglichkeit im Vergleich

Markus Montz sagt: "Alles, was man bezahlt hat, wird sofort vom Girokonto abgebucht." Dadurch sei der Zugang etwas einfacher als bei anderen Diensten. Google Pay bietet noch eine andere Möglichkeit. Dort lässt sich ein Paypalkonto verknüpfen. Apple Pay hingegen muss von der Bank der Nutzerin oder des Nutzers unterstützt werden.

"Bei Apple Pay ist man tatsächlich darauf angewiesen, dass der eigene Kreditkartendienst oder die eigene Bank Apple Pay unterstützt."
Markus Montz, Redakteur, c’t Magazin für Computertechnik

Der Redakteur bezeichnet Samsung Pay als relativ datenschutzfreundlich. "Ohne Zustimmung des Nutzers sollen keine Daten zu Werbezwecken weitergeleitet werden.", sagt er. Dieses Versprechen sei relativ plausibel. Google räume sich hingegen weitgehende Möglichkeiten zur Datennutzung ein.

Sicherer als die Kreditkarte

Kontaktloses Bezahlen mit Handys bezeichnet Markus Montz als insgesamt gut abgesichert. Samsung verwende zusätzliche Sicherheitshardware wie Apple auch. Google sichere sich über Software ab. Außerdem müsse das Handy bei allen Diensten zur Nutzung entsperrt sein. Auch die Kreditkartendaten ließen sich nicht so einfach auslesen, wie bei einer Kreditkarte zum Anfassen.

Markus Montz weist darauf hin, dass die Daten in Bezahlapps von Banken in der Regel dann auch im Bereich der jeweiligen Bank blieben. Eine freiwillige Weitergabe oder anderweitige Nutzung der Datensätze könne hier mit recht großer Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.

"Bei den Banken kann man relativ sicher sein, dass alles im Bankenbereich bleibt."
Markus Montz, Redakteur, c’t Magazin für Computertechnik
Die beliebtesten Handymarken 2017, 2018 und 2019 in Deutschland
© VuMA
Samsung liegt in der Gunst der Nutzerinnen und Nutzer vorn: Die beliebtesten Handymarken 2017, 2018 und 2019 in Deutschland.

Ihr habt Anregungen, Wünsche, Themenideen? Dann schreibt uns an Info@deutschlandfunknova.de

Shownotes
Pay-Systeme für Handys
Pay-Apps - Bezahlen ohne Kontakt
vom 28. Oktober 2020
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartner: 
Markus Montz, Redakteur, c’t Magazin für Computertechnik