Klopapier, Shampoo, Pfefferspray... Moment mal?! Doch, genau diesen Mix könnt ihr bei der Drogeriekette dm einkaufen. Im Regal steht jetzt auch Pfefferspray - nach vermehrten Anfragen der Kundinnen, heißt es.
Pfeffer-KO Fog, 40 Milliliter, 5,59 Euro. Das bekommt ihr zurzeit bei dm. Das Produkt läuft als Tierabwehrspray - allgemein bekannt als Pfefferspray - platziert zwischen Rasierern, Duschgel und allem, was ihr sonst noch so im Leben braucht.
DM-Geschäftsführer Sebastian Bayer sagte dem Tagesspiegel, es habe "vermehrt Anfragen von Kundinnen" gegeben. Der Konkurrent Rossmann reagierte prompt: "Bei uns gibt es keine Schlagstöcke, keine Pistolen und auch kein Pfefferspray, solche Produkte überlassen wir lieber dem Fachhandel."
Vom Fachhandel ist Ingo Meinhard. Er ist Geschäftsführer des Verbands Deutscher Büchsenmacher und Waffenfachhändler. "Pfefferspray ist in Deutschland ausschließlich zur Abwehr von aggressiven Tieren zugelassen", sagt Meinhard.
"Wenn das junge Mädel Angst hat, nachts auf dem Bahnhof zu stehen, vor einer Gruppe Halbstarker, die eventuell kommen könnten, ist Pfefferspray nicht der richtige Weg."
Dennoch: Es ist legal, Pfefferspray bei sich zu haben. Ihr dürft euch in einer Notwehrsituation damit schützen. Doch unter Umständen muss nach dem Einsatz geklärt werden, ob tatsächlich Notwehr vorlag.
Außerdem ist der Gebrauch der Sprays auch für einen selbst nicht ganz ungefährlich. "Es gibt Sprays, die machen eine diffuse Wolke. Diese sind nur schwer einzusetzen, wenn ich gegen den Wind sprühe", sagt Meinhard. Im Verkauf bekommt man auch gelartige Sprays. Mit denen müsst ihr aber gut zielen, damit ihr den potenziellen Aggressor auch trefft. Ihr könnt euch auch zwei Sprays kaufen, um damit erst mal zu üben, sagt Meinhard. Und es gibt noch eine Möglichkeit.
"Beim Fachhandel gibt es Trainingssprays, die sind mit Wasser gefüllt. Die kann ich dann tatsächlich auch mal bei einem Menschen ausprobieren."
Es gibt auch Alternativen zum Pfefferspray. Zum Beispiel Schrill-Alarme. Diese erreichen eine Lautstärke von 130 Dezibel - viel lauter als eine Kettensäge oder ein Presslufthammer. Außerdem gibt es sehr helle Taschenlampen mit Stroboskop-Funktion, um jemanden zu blenden. Beides hilft auch, um andere in der Nähe auf einen aufmerksam zu machen. Auch ein Selbstverteidigungskurs ist sinnvoll.