Der Herbst ist da, es ist kalt. Uns selbst zieht es in die Wärme. Aber was ist mit unseren Pflanzen? Was brauchen die jetzt? Landschaftsgärtner Davit Arican gibt Tipps, was ihr mit euren Balkonpflanzen tun solltet, damit sie gut durch den Winter kommen.
Es soll ja diese Menschen geben, die Pflanzen am Ende des Jahres einfach sich selbst überlassen und wenn sie es nicht durch die Kälte schaffen, einfach entsorgen. Davon ist Davit Arican gar kein Fan – Pflanzen wegzuwerfen, das hält er nicht für sinnvoll, erzählt er unserer Moderatorin Ivy Norty im Interview.
Es ist ja auch gar nicht nötig! Zum einen können wir uns im Vorfeld ja schon überlegen, was wir uns auf den Balkon stellen, sagt er. Wer wenig Arbeit will, besorgt sich einfach eher heimische Pflanzen, die mit dem Frost auch klar kommen.
Lange Fröste: Pflanzen einwickeln
Wenn aber knackige, längere Fröste drohen, dann solltet ihr euren Lieblingen trotzdem sicherheitshalber ein warmes Outdoor-Outfit verpassen, damit sie an Wurzeln oder am oberen Pflanzenteil nicht doch Schaden nehmen. Oben könnt ihr sie vorsichtig zum Beispiel in Vlies oder spezielle Luftpolsterfolie wickeln, unter die Töpfe könnt ihr etwa fingerdicke Styroporplatten schieben, damit die Kälte nicht in die Wurzelballen hochzieht.
Bei den Pflanzen, die draußen bleiben können, solltet ihr außerdem auf die Drainage achten, also dass die Pflanzen nicht im Wasser stehen. Generell mögen viele Arten das nicht gerne – ob sie nun drinnen oder draußen leben, aber bei Frost könnten auch eure Kübel platzen, weil Wasser sich beim Frieren ausdehnt.
Auch im Winter gießen - aber moderat
Grundsätzlich solltet ihr immergrüne Pflanzen auch im Winter gießen, sagt Davit. Zwar wachsen sie im Winter langsamer, ein bisschen aber eben doch noch. Das ist ein schmaler Grat, gibt der Profi zu – ihr müsst euch rantasten und ein Gefühl für die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Pflanzen bei unterschiedlichen Temperaturen entwickeln. Gießt ihr zu wenig, können sie euch natürlich vertrocknen, gießt ihr zu viel, drohen Staunässe, Müffeln und Pilzbefall.
Und was tun mit den Pflanzen, die keinen Frost vertragen? Es hat ja nicht jede*r ein Gartenhaus als Winterquartier zur Verfügung. Grundsätzlich könnt ihr eure Schützlinge überall überwintern lassen, auch im Keller oder auf dem Dachboden. Nur muss genug Licht da sein, sagt Davit, und die Luft sollte nicht zu trocken sein.
Nach dem Winter: vorsichtig auspacken
Ist der Winter dann passé solltet ihr eure Pflanzen schnell wieder von Vlies oder Folie befreien und lüften, damit sie keinen Schaden nehmen. Vor allem, wenn die Sonne scheint, solltet ihr die Hauben abnehmen. Denn schon bei niedrigen Temperaturen um die drei, vier, fünf Grad, kann es unter den Mäntelchen ganz schön heiß werden, wenn die Sonne länger draufscheint.