Peter Tauber geht, Annegret Kramp-Karrenbauer kommt - sie soll die neue CDU-Generalsekretärin werden. Worauf kommt es bei dem Job an?
Generalsekretäre von Parteien haben vor allem zwei Aufgaben, erklärt der Politikwissenschaftler Marcel Solar: Organisation und Kommunikation. Zum Beispiel wird Annegret Kramp-Karrenbauer für das Organisieren von Parteitagen und für Wahlkämpfe zuständig sein und die Partei gewissermaßen als Sprachrohr nach außen vertreten. Aber auch in die Partei hinein muss sie einen Draht haben, wenn sie den Laden zusammenhalten will.
Besonders wichtig: Stressresistenz
Wichtig dafür ist vor allem Stressresistenz, meint Solar. Außerdem müssen Generalsekretäre strategisch denken können und konfliktfähig sein. Dafür sei definitiv Charakterstärke nötig, sonst könne man weder dem Druck von außen standhalten noch die Partei innerlich zusammenhalten.
"Die vordere Riege in den Parteien hat dieses Amt durchlaufen. Das heißt: Das ist definitiv ein Sprungbrett."
Wenn Annegret Kramp-Karrenbauer das gelingt, hat sie gute Chancen, in der Parteihierarchie weiter aufzusteigen. Viele große Köpfe aller Parteien waren mal Generalsekretäre, auch Angela Merkel - im übrigen als einzige Frau bisher in der CDU.
Wenn Kramp-Karrenbauer diesen Job nun als zweite Frau nach Merkel übernimmt, wäre das für die CDU ein deutliches Zeichen. Auch, meint Solar, weil Angela Merkel mit dieser Wahl ein klares Signal setzt in puncto ihrer eigenen Nachfolge.
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