Laut einer Studie werden Schwarze in den USA häufiger Opfer von Polizeigewalt. Eine andere Studie kommt zu einem anderen Ergebnis. Beide Studien sind von renommierten Wissenschaftlern, haben aber ihre Schwächen.
Diese Studie wird in den USA sicherlich für Aufsehen sorgen. Demnach ist die Gefahr, als Schwarzer von der Polizei erschossen zu werden, drei Mal höher, als als Weißer. Der Macher der Studie, James Buehler, Professor für Gesundheitswesen im Bundesstaat Pennsylvania, hat sich verschiedene Statistiken angeguckt - unter anderem nationale Sterberegister. Demnach gab es von 2010 bis 2014 etwa 2300 Todesfälle bei Polizeieinsätzen. Hochgerechnet kamen nach Buehlers Analyse sieben Tote auf eine Million Schwarze, wohingegen auf eine Million Weiße zweieinhalb Tote kamen.
"Zwar waren die meisten Erschossenen Weiße. Gemessen am Anteil der Bevölkerung wurden Schwarze aber häufiger erschossen."
Es ist davon auszugehen, dass diese Studie die Rassismusdebatte in den USA in Zusammenhang mit Polizeigewalt stark befeuern wird. Trotzdem sollte man mit dem Rückschluss vorsichtig sein, dass Polizisten eher auf Schwarze als auf Weiße schießen. Denn:
Die Studie hat nicht berücksichtigt, wie viele Menschen unter Weißen bzw. Schwarzen generell straffällig werden. Würden relativ zur Gesamtbevölkerung mehr Schwarze als Weiße straffällig sein (oder sich eher in einem entsprechenden Milieu bewegen), könnte allein dadurch der Anteil von Schwarzen höher sein, auf die geschossen wird.
Andere Studie bringt ebenfalls keine eindeutigen Ergebnisse
In einer anderen Studie des Harvard-Professors Roland Fryer wird dagegen behauptet, dass es keinen Unterschied zwischen Schwarz und Weiß gebe. Fryer hat sich aber explizit Fälle angeschaut, in denen es sehr wahrscheinlich ist, dass ein Polizist eine Waffe zieht, dafür hat er aber auf weniger Daten zurückgegriffen und bestimmte Situationen (wie Verkehrskontrollen) von Schwarzen ganz ausgeklammert. Insofern sind auch seine Ergebnisse mindestens zu hinterfragen.