Hintergründige Filme, kein überbordender Kommerz, nette Atmosphäre - das schätzen vor allem ältere Kinogänger. Die Jüngeren gehen ins Multiplex. Und die Programmkinos kämpfen ums Überleben.
Die großen Blockbuster laufen in den großen Kinos, in den Multiplex-Stätten mit mehreren Sälen, am Wochenende stehen die Besucherschlangen bis vor den Eingangstüren. Cut. Szenenwechsel. Ab vom Mainstream zeigen Programmkinos hintergründige, Independent- oder internationale Produktionen im Original. An der Kasse steht man nie lange an. Es gibt immer Karten, dafür kein Popcorn.
Die letzten ihrer Art
Für viele Programmkinos ist die Situation seit Jahren so dramatisch, dass nicht wenige dicht gemacht haben. Die Multiplex-Kinos, die auch Disney-Produktionen wie Star Wars zeigen, haben im dritten Quartal 2015 ein Plus von 8 Prozent zum Vorjahr eingefahren. Die Kommunalen- oder Programmkinos können auf die Knebelverträge von Disney nicht eingehen. Kinohits laufen in ihren Sälen nicht. Hits, die ein jüngeres Publikum anzieht.
Abgesehen davon passen Disney-Produktionen auch nicht zum Profil der Programmkinos - schließlich machen sie Programm und suchen aus, welche Filme da hineinpassen. Das ausgesuchte Programm gefällt, aber eben nur einem Teil der Kinobesucher und dessen Altersdurchschnitt liegt bei 50,4 Jahren.
Ein Lösung scheint für das Dilemma nicht in Sicht und so läuft der Blockbuster "Stirb langsam" in den Programmkinos - ob sie wollen oder nicht.
Mehr zum Programmkino-Sterben:
- Krieg der kleinen Kinos | Gespräch bei DRadio Wissen mit Karl-Heinz Meier, Sprecher der I.G. Nord
- Die Essener Programmkinos erhalten Förderungen in Höhe von 40.000 Euro. | Nachricht auf radioessen.de
- Programmkinos müssen kämpfen | Artikel auf fr-online.de
- Eine Zukunft für das Programmkino? | Artikel auf derwesten.de
- Stirb langsam 3 | Artikel auf sueddeutsche.de