Sag mir, welche du Farbe du magst, ich sag dir, welcher Typ du bist. Dass das funktioniert, wird in manchen Tests suggeriert. Stimmt aber wahrscheinlich nicht.

Rot steht für aktive, lebenslustige Leute, Blau drückt Ruhe und Zurückhaltung aus, Gelb ist eine Farbe für Veränderer, wer Pink mag, ist besonders liebesbedürftig, Grün - Achtung, DRadio-Wissen-Farbe - steht für bodenständige und soziale Typen. Ja nee, is' klar.

Die Farbe verrät den Typ. Oder?

Dass Farben mit bestimmten Emotionen und Charaktereigenschaften verknüpft werden, ist weit verbreitet. Auch gibt es ganze Persönlichkeitstest, etwa den Lüscher-Farbtest: Sag mir, welche Farbe du magst, ich sag dir, welcher Typ du bist. Das Problem: In der Wissenschaft wird er heute eher belächelt. Es wurde nie richtig bewiesen, dass der Test funktioniert. Was sicher ist: Blau ist in den meisten Ländern am beliebtesten, Orange-Braun mögen die wenigsten. Zu den Gründen geben Studien bisher aber nur Hinweise.

Persönlichkeit spielt keine Rolle bei Lieblingsfarbe

Zum Beispiel mögen wir offenbar gerne Farben, mit denen wir positive Dinge verbinden. Also das blaue Meer, den Himmel, klares Wasser. Auch die Kultur spielt eine Rolle, sagt Alice Skelter, die an der britischen Universität Sussex die Wirkung von Farben erforscht. Persönlichkeit spiele dagegen eher keine Rolle.

"Es könnte möglich sein, dass man eine Beziehung zwischen Persönlichkeit und Farbe findet. Aber ich wäre da ziemlich überrascht."
Alice Skelter, Farben-Forscherin

Bei den Farb-Persönlichkeitstests ist es vermutlich wie bei Horoskopen: Werden die Analysen abstrakt formuliert, findet jeder etwas, das zu ihm passt - und denkt: Och ja, das beschreibt mich ziemlich gut.

Shownotes
Farb-Psychologie
Einfach eine Farbe, kein Ausdruck des Charakters
vom 25. März 2016
Moderator: 
Manuel Unger
Autorin: 
Sophie Stigler