"Schau mir in die Augen, Kleines!" ist eines der berühmtesten Filmzitate. Nur wer das zu lange macht, sieht nicht mehr die Liebste oder den Angebeteten, sondern Monster, Kreaturen, Horrorgestalten.
Hinter der Sinnestäuschung stecken aber keine bewusstseinserweiternden Drogen, sondern ein ganz einfaches Experiment. DRadio-Wissen-Reporterin Monika Ahrens hat es mit einem Bekannten ausprobiert. Dafür hat sie ein Zimmer präpariert, das Licht abgedunkelt und zwei Stühle gegenüber gestellt. Dann setzen sich die beiden zehn Minuten lang gegenüber und starren sich in die Augen.
Realitätsverzerrungen
Der Psychologe Giovanni Caputo hat das Experiment mit 20 Probanden durchgeführt. Wer nur einen Punkt anstarrt, wie Monika und ihr Bekannter, sieht immer das gleiche Bild. Das Gehirn muss also keine neuen Informationen verarbeiten, und deswegen fährt sich die Wahrnehmung runter.
Das Bild vor unseren Augen wird gröber. Das Gehirn wiederum füllt diese Informationslücken mit Bildern aus seinem Speicher. Und so sieht Monikas Bekannter in ihrem Gesicht plötzlich ein kleines Schweinchen.
Die Probanden in Giovanni Caputos Experiment hatten irgendwann fast alle das Gefühl, in ein ganz anderes Gesicht zu blicken, drei Viertel sahen sogar eine monsterähnliche Fratze.
Mehr über das Experiment von Giovanni Caputo:
- Minutenlanges Anstarren löst Halluzinationen aus | Artikel auf spektrum.de