Stau rund um Ballungsräume, überfüllte oder verspätete Züge - wer pendelt zwischen Zuhause und Job, ist genervt. Gesünder und schneller geht es mit dem Rad.
Radschnellwege verbinden benachbarte Städte mit Radwegen, auf denen Radfahrer ohne Ampeln, Kreuzungen oder andere Barrieren bei gleichbleibend hoher Geschwindigkeit und mit relativ geringer Energie fahren. Die ersten Radschnellwege sind in den Niederlanden entstanden. In Deutschland sind die ersten Strecken zwischen Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg und eingerichtet worden.
Der Radschnellweg Ruhr RS1 ist nach einer Machbarkeitsstudie jetzt in eine ernste Planungsphase eingetreten. Wenn der RS1 fertig ist, soll er rund 100 Kilometer umfassen und die Großstädte wie Essen, Bochum und Dortmund verbinden.
"Wir glauben, dass wir die Effekte wie wir sie beim Freizeitfahrradtourismus in den letzten Jahren gespürt haben, auch in den Alltagsverkehr ummünzen können und auch Berufspendler dazu gewinnen können, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren."
Größtes Hindernis bei der Planung ist noch die Finanzierung. Mehrere Millionen wird der Bau der Strecke kosten, die die Ruhrpott-Kommunen nicht haben. Wenn aber die Radschnellwege kommen, dann sind sie eine echte Alternative zum Auto. René Filippek vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub ist sich sicher, dass das Wegenetz von vielen genutzt wird.
"Wir sehen das auch in deutschen Großstädten, dass, obwohl die Fahrradpolitik hinterherhinkt, sehr viele Menschen Rad fahren."
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