Donald Trump pöbelt, droht und widerspricht sich ständig selbst - trotzdem ist er Kandidat der Republikaner für den Posten im Weißen Haus. Und daran dürfte sich auch nichts ändern.

Die erste Woche Wahlkampf liegt hinter Donald Trump. Und schon jetzt stellt sich die Frage: Kann er sich alles erlauben? Wird er also Präsidentschaftskandidat bleiben, ganz egal, wie er sich verhält? Bislang war Donald Trump sehr konsequent in seiner Inkonsequenz, sagt Boris Vormann, Politikwissenschaftler an der FU Berlin. Trotzdem habe er die Republikaner im Würgegriff: Weil die Mehrzahl der Wähler hinter ihm steht und auch die Senatoren von ihm abhängig sind.

Jetzt hat Donald Trump sogar mit dem Einsatz der Atombombe gedroht. Wobei das für US-Präsidenten gar nicht so ungewöhnlich ist, sagt Boris Vormann. Eine weit verbreitete Haltung in den USA: Wir haben alle erdenklichen Waffen zur Hand und können dieses Arsenal theoretisch auch ausschöpfen. Dennoch ist klar: Donald Trump provoziert gerne, weil es so schaffe, Wähler zu mobilisieren. Er widerspreche sich ständig selbst und verspreche jedem alles.

"Die republikanischen Wähler haben in einer aktuellen Umfrage zu 91 Prozent hinter Donald Trump gestanden."
Boris Vormann, Politikwissenschaftler an der FU Berlin

Allerdings hat sich dieser Demagoge im US-Vorwahlkampf der Republikaner durchgesetzt. Also gibt es auch kaum einen Weg, ihn wieder loszuwerden. Bleibt die Hoffnung, dass es Donald Trump selbst nicht ganz ernst mit seiner Kandidatur meint. Eine Theorie, die die LA Times aufgeworfen hat. Boris Vormann glaubt allerdings nicht, dass Donald Trump von sich aus zurücktritt. Hier stehe im vor allem sein eigener Narzissmus und Größenwahn im Wege.

Shownotes
Republikanische Partei
Im Würgegriff von Donald Trump
vom 04. August 2016
Moderatorin: 
Diane Hielscher
Gesprächspartner: 
Boris Vormann, Politikwissenschaftler an der FU Berlin