Ihr liebt 8-Bit-Sounds und Retro-Games, die man auf dem Gameboy zocken kann? Dann baut euch doch einen eigenen Gameboy. Das geht ganz einfach, sagt unser Reporter Moritz Metz.
Neue Playstations und X-Boxen sind in den Läden und den Online-Shops zurzeit rar. Unser Reporter Moritz Metz bastelt sich aber eh lieber selbst etwas, statt immer nur alles zu kaufen.
Seine Idee: Wieso nur immer High-End-Produkte kaufen, wenn man sich eine Art handlichen Gameboy selbst zusammenbauen und mit Retro-Games in die Vergangenheit versetzen lassen kann?
"Damit kann man die Spiele verschiedener Konsolen von früher zocken. Die des originalen Gameboys, des Gameboys Color und des Super Nintendos. Aber auch von legendären Heimcomputern wie dem Commodore 64."
Tatsächlich ist der selbst zusammengebaute "Odroid Go" etwas kleiner als der originale Gameboy. Das liegt daran, dass die Technik sich weiterentwickelt hat und – unter anderem – der eingebaute Chip inzwischen kleiner geworden ist, sagt Moritz Metz. Die Original-Konsolen hatten früher so wenig Rechenleistung, dass man das alles mit modernen Chips nachbilden kann.
Der DIY-Gameboy läuft schon mit einem briefmarkengroßen Chip, sagt Moritz Metz. Diese kleinen Chips kosten nur ein paar Euro, verfügen aber über mehr Megahertz als die verschiedenen Original-Konsolen zusammen. Den Bausatz für die selbstgebaute Retro-Konsole kann man schon für knapp 50 Euro kaufen.
Retro-Konsole unkompliziert und schnell zusammengebaut
Lautsprecher, Display und Akku mit winzigen Steckern an einer Platine befestigen. Akku und Platine werden in der unteren der beiden Gehäuseschalen verstaut. In die obere Gehäuseschale kommen die Buttons, der Lautsprecher, das Display und das Steuerkreuz. Dann wird das Gehäuse mit Schrauben verschlossen.
Wer ungeübt ist, schaut sich vorab ein Video mit einer Anleitung an, empfiehlt Moritz Metz. Ein bisschen Fingerspitzengefühl und ein Schraubenzieher reichen völlig aus, um sich die Retro-Konsole zusammenzubauen. Einen Lötkolben braucht ihr zum Beispiel nicht. Wenn ihr alles zusammengebastelt habt, müsst ihr nur noch eine kleine Speicherkarte reinlegen und das Gaming kann beginnen.
"Bisschen fummelig, aber wirklich einfach."
Verschiedene Bausätze für unterschiedliche Konsolen
Manche Bausätze basieren auf einem Minicomputer, dem "Raspberry Pi Zero"-Minicomputer. Dabei handelt es sich um einen richtigen Computer mit Linux Betriebssystem im Miniaturformat.
Das ist eine komplexere Variante, sagt Moritz Metz, mit der man auch Games für neuere Konsolen, wie dem Nintendo 64, spielen kann. Kompliziert kann es werden, wenn das Betriebssystem abstürzt, sagt unser Reporter. Denn das Betriebssystem basiert auf Linux und da müsse man dann schon Lust drauf haben, sich damit zu befassen. Diese Bausätze kosten rund 100 Euro.
Konsolen, die auf dem beliebten Bastler-Chip "ESP32" basieren
Andere mobile DIY-Konsolen basieren auf dem beliebten Bastler-Chip "ESP32", den Moritz Metz auch genutzt hat. Diese Bausätze sind etwas günstiger als das "Raspberry Pi Zero", aber sie leisten auch weniger.
Einige Spiele für die DIY-Konsole sind als Open-Source-Software im Netz zu finden und können heruntergeladen werden. Außerdem gibt es viele Seiten im Netz, die Spiele oder freie Klone – also Spielen, die fast genauso aufgebaut sind wie bekannte Spiele und auch ganz ähnlich heißen – anbieten.
Allerdings sollten man beim Herunterladen sehr darauf achten, dass die Rechte tatsächlich freigegeben sind. Denn das Verbreiten vieler Games ist illegal.
Das Copyright erlischt in Europa erst 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers. Hersteller wie Nintendo halten das Copyright für alte Retro-Games und verfolgen Online-Anbieter, die ROMs (read-only memory) illegal zum Download anbieten, mit juristischen Mitteln, sagt Moritz Metz.