Tamagotchi, Stanley Cup, Labubu: Trends kommen und gehen. Warum kriegen sie uns immer wieder aufs Neue? Was macht sie so mächtig? Und warum verführen sie zu ständig neuem Konsum? Bo und Gregor werfen einen wirtschaftspsychologischen Blick auf Trends.
Gefühlt gibt es immer dieses eine Ding, das plötzlich alle haben wollen. In Berlin haben Fans zuletzt sogar vor einem Pop-Mart-Store gecampt, um an die begehrten Labubu-Figuren zu kommen. Aber ab wann spricht man eigentlich von einem Trend?
Dann, wenn die Produkte knapp werden, sagt die Wirtschaftspsychologin Anja Achtziger: "Dass man sagt, da kommt der Erzeuger, die Firma, wer auch immer, überhaupt nicht mehr hinterher, den Bedarf noch so richtig zu decken."
"Vor allem wäre es für mich dann ein Trend, wenn man sagt: Jetzt entsteht allmählich eine Produktknappheit."
Die drei Säulen der Trends
Knappheit – ob real oder künstlich erzeugt – ist ein Treiber von Trends. Hinzu kommt die Angst, etwas zu verpassen, und der Wunsch nach sozialer Zugehörigkeit und Bestätigung durch andere. So werden aus simplen Alltagsgegenständen plötzlich Statussymbole.
Ein Beispiel ist der Stanley Cup: Ursprünglich als schlichter Camping-Thermobecher gedacht, wurde er durch Tiktok zum Lifestyle-Objekt. Das Ergebnis: Innerhalb von nur vier Jahren stieg der Umsatz der Marke von 70 auf 750 Millionen Dollar.
Vom Minimalismus zum Revenge Buying
Vor Corona schien die Stimmung noch eine andere zu sein: Minimalismus, Marie Kondo und Fridays for Future machten Konsumkritik zum Lifestyle.
"Es gab tatsächlich vor allem vor Corona wirklich genau das Phänomen: Konsumkritik, Konsumzurückhaltung, kritischer Konsum."
Mit der Pandemie kippte jedoch diese Haltung: Plötzlich waren Peloton-Bikes ausverkauft, Nintendo-Switch-Konsolen Mangelware und KitchenAids avancierten zum Must-have für Bananenbrot. Aus bewusster Zurückhaltung wurde "Revenge Buying" – Konsum als Kompensation. Doch auch das war nur ein Trend. Spätestens seit Phänomenen wie Dubai-Schokolade oder Labubu-Figuren ist klar: Das Trendrad dreht sich immer weiter.
In dieser Folge What the Wirtschaft?! sprechen Gregor und Bo über den ewigen Kreislauf von Trends. Dabei geht es für die beiden auf eine Reise von der Vergangenheit ins Jetzt: Über Diddl, Fidget Spinner und Walkmans hin zur Dubai Schokolade und Labubus. Zwischen Nostalgie und Status wollen die beiden wissen: Warum funktionieren Trends immer und immer wieder?
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