Einpacken, schleppen, rumfahren, wieder schleppen und auspacken – fertig ist der Umzug. Warum ist es so schwierig, damit abzuschließen? Unser Reporter hat mit Leuten gesprochen, die das wirklich können. Ihr wohl bester Tipp ist: mit dem Aussortieren anfangen.
Lampen, Bilder und randvolle Umzugskartons: Manchmal stehen und liegen sie noch Jahre nach dem Umzug herum. Die repräsentative Umfrage eines Online-Umzugsportals hat ergeben, dass 38 Prozent der Befragten mit der neuen Wohnung auch nach fünf Jahren noch nicht ganz fertig sind.
22 Prozent haben noch nicht alle Kartons ausgepackt, bei 19 Prozent fehlen Bilderrahmen an den Wänden, Lampen an den Decken – 17 Prozent – oder die Gardinen vor den Fenstern – 13 Prozent. Zwei Prozent der Befragten haben fünf Jahre nach dem Streichen sogar noch Klebebandreste in ihren Wohnräumen.
Umzug mit Vollendung
Johannes Döbbelt kennt das. Bei unserem Reporter standen einige Bilderrahmen für Jahre auf dem Boden herum – immerhin versteckt hinter dem Fernseher. Was ist denn eigentlich am Vollenden eines Umzugs so kompliziert? Er hat drei Hauptursachen ausgemacht:
- Zeitmangel – neuer Job, neue Stadt
- Platzmangel – Umzug in eine kleinere Wohnung
- zu viele Gegenstände – angesammelt über Jahre
Am letzten Punkt lässt sich am Ehesten etwas ändern, sagt Uwe Linke. Er ist gelernter Designer und bezeichnet sich selbst als Experte für Wohnpsychologie und mistet gerne aus – schon vor dem Umzug.
Lieblingsstücke müssen mit
Was man vorher verkauft, verschenkt oder wegschmeißt, muss man später nicht schleppen. Bei seinem letzten Umzug, von einem Haus in eine nur halb so große Wohnung, hat das bei Uwe Link gut funktioniert.
"Ich bin relativ radikal vorgegangen und hab wirklich nur noch das mitgenommen, wo ich weiß, dass ich dran hänge und es notwendig war."
Eine andere Strategie ist Schnelligkeit. Auf der Straße hat unser Repoter jemanden getroffen, bei dem es mit dem Umziehen deswegen gut funktioniert hat: Der 26-jährige Robin ist gerade erst in seine 70-Quadrameter-Wohnung gezogen. Drei Tage haben ihm gereicht.
"Ich hab relativ schnell alles aussortiert und neue Sachen gekauft. Dann war auch alles nach zwei, drei Tagen erledigt. Alles musste schnell weg, damit ich dann auch entspannen kann und mich nicht wochenlang damit beschäftigen muss."
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