Schlamm, Matsch oder Hitze – damit kommen Festivalbesucher meist gut klar. Bei einem schweren Unwetter wurden beim Rock am Ring allerdings 33 Menschen verletzt. Jetzt wird wieder gerockt (und ein bisschen aufgeräumt).
Bereits als Marylin Manson am späten Freitagabend auf der Bühne stand, ging ein starkes Gewitter auf das Festivalgelände im Rheinland-Pfälzischen Ort Mendig nieder. Plastikstühle wirbelten durch die Luft, auch einige Zelte konnten sich nicht mehr halten. DRadio-Wissen-Reporter Tobi Wienke war mittendrin. Und hat ganz unterschiedliche Reaktionen eingefangen: zwischen Angst und Ohrstöpsel unterstützter Entspannung.
"Man hat gemerkt, dass die Blitze ganz nah eingeschlagen sind, weil es einfach überall geknallt hat"
Als DJ Fritz Kalkbrenner um halb zwei Uhr an der Reihe war, zog der Veranstalter die Notbremse und brach das Konzert aus Sicherheitsgründen ab. Mehrere Blitze trafen auf das Gelände, niemand aber wurde direkt vom Blitz getroffen.
Am nächsten Morgen zeigte sich dann glücklicherweise wieder Sonnenschein. Und auch den 33 Verletzten soll wieder so gut gehen, dass sie bald entlassen werden können. Auf dem Zeltplatz sieht es nun lediglich eine Spur chaotischer aus. Und zunächst gibt es keinen Grund ein Gewitter als schlechtes Omen für den neuen Veranstaltungsort zu werten.
Mendigs erstes Mal
Nachdem sich die Rock-am-Ring-Veranstalter mit den Anbietern des bisherigen Austragungsorts, dem Nürburgring, nicht mehr einig werden konnten, sprang die 9.000 Einwohner-Gemeinde Mendig samt Flugplatz als Festivallocation ein. Viele gute Lösungen für Sound oder Wege wurden bereits gefunden, meint etwa Campino von den Toten Hosen. Auch wenn an anderen Baustellen noch gebastelt werden muss, lobt er, dass das Festival nicht mehr ganz so "business-mäßig" rüberkomme.
"Alle sind tierisch motiviert, hier' nen guten Start hinzulegen. Und diesen Vibe, den spürst du überall."
Immerhin feiert Rock am Ring dieses Mal auch sein 30-jähriges Jubiläum. Und auf der Bühne wartet auch noch ein sattes Programm mit Bands wie Deichkind, Foo Fighters oder The Prodigy (Live Stream u.a. hier). Daumen gedrückt, dass es jetzt nur noch ganz ungefährliche Bühnen-Laser-Shows zu erleben gibt.