Hundert Jahre nach der Erfindung des Radios wissen selbst die Experten nicht, wohin die Entwicklung geht: Junge Nutzer sind auf allen möglichen Portalen unterwegs, nicht aber mehr nur mit dem Rundfunkempfänger.

Die Automobil-Hersteller setzen in ihren Forschungslaboren zurzeit voll auf Internet-Plattformen und bei DRadio Wissen hat das klassische Hörmedium auf seiner Website Fotos und Bilder bekommen, Grafiken und Videos. Dr. Christian Vogg von der EBU, der Europaen Broadcasting Union, fragt sich daher in seinem Vortrag, ob nicht bald alles eins sein wird: das Radio, der Fotoapparat, das Telefon, die Navigation…

Das Radio ist ein Angebot unter vielen

Heute nutzen noch etwa 90 Prozent der Bevölkerung klassisches Radio. Der europäische Durchschnittsbürger lauscht drei Stunden am Tag. Doch der hat nur 24 Stunden und das Radio konkurriert inzwischen mit vielen anderen Angeboten. Für die Zukunft erkennt Vogg drei große Bereiche, die erwarten lassen, dass diese Zahlen bald sinken dürften. Neben der künftigen Mediennutzung in Autos über Portale sind es junge Menschen, die heutzutage kaum noch Radio hören sowie die mobilen Geräte, die zu anderer Nutzung verführen.

"Unsere Top-Kundschaft sitzt vor allem morgens und nachmittags im Auto. Aber die Frage ist: Wird das auch noch weiterhin so sein?"

Und doch kommt Vogg zu dem Ergebnis, dass das eigenständige Radio überleben wird: weil es Vorteile biete, die sonst nirgends zu finden seien.

Gesprochen hat er auf der Frühjahrstagung des VFM, dem Verein für Medieninformation und Mediendokumentation am 30.4.2014 in Köln.

Shownotes
Technik
Vom Radio zur Radiovision
vom 23. August 2014
Redaktion und Moderation: 
Hans-Jürgen Bartsch