Kaddi und Kevin machen eine Saftkur und verzichten dabei tagelang auf festes Essen. Ums Abnehmen geht es ihnen aber nicht.
Abends kaputt nach der Arbeit auf der Couch liegen und Süßes snacken – das kennen die meisten von uns. Kaddi hat sich aber vorgenommen, diese Gewohnheit abzulegen und will deswegen eine Saftkur machen.
"Ich habe mir erhofft, dass ich mir quasi einen Nullpunkt setze und meine schlechten Essgewohnheiten auf null bringe."
Kaddis arbeitet als Intensivpflegerin, deshalb ist es für sie nicht einfach, regelmäßig zu essen: "Es ist schwierig, drei Mahlzeiten am Tag pünktlich zu sich zu nehmen", erzählt sie.
Ihre Saftkur will sie aber nicht alleine machen und holt ihren Freund Kevin mit ins Boot. "Das wäre auf jeden Fall keine Entscheidung gewesen, die ich für mich persönlich getroffen hätte", sagt Kevin, der als Personal Trainer arbeitet und sich ausgewogener ernährt. "Fünf Tage nur Saft zu trinken wäre mir normalerweise niemals in den Sinn gekommen." Aber er macht trotzdem mit.
Saftkur-Detox: Tagelang ohne festes Essen
Fünf Tage lang sollen sie sechs Säfte pro Tag trinken. Darüber hinaus trinken sie Tee und Wasser. "Du sollst beim Fasten generell viel Flüssigkeit zu dir nehmen", erzählt Kaddi von der Kur. "Dazu zählt auch Wasser, Zitronenwasser und viel Tee."
Die Säfte, die sie geliefert bekommen, sind "ein Mix aus Gemüse- und Fruchtsäften", beschreibt Kaddi die Kur. "Da sind wirklich gute Sachen drin. Jetzt nicht gerade, was einen satt macht, aber sie sind nahrhaft." Eigentlich hatte sie gedacht, dass sie fünf Tage lang nur grüne Sellerie-Säfte trinken würde. Am Ende fastet das Paar sogar einen Tag länger.
"Essen vermisst man wirklich schon sehr."
Die Saftkur war für die beiden eine Herausforderung: "Mir ist das wirklich schwergefallen, nichts zu kauen, und vor allem nichts Warmes zu essen", sagt Kaddi. Außerdem hätten sie viel gefroren, weil die Säfte gekühlt waren.
Einmal am Tag gab es Gemüsebrühe. "Das war immer mein Highlight im Tag", erinnert sich Kevin. "Das war der absolute Oberhammer, eine salzige Gemüsebrühe abends zu trinken, weil es sich irgendwie angefühlt hat wie eine Mahlzeit."
Schon während der Kur spüren sie Veränderungen am Körper, zum Beispiel einen Belag auf der Zunge. "Ich hatte teilweise einen echt komischen Geschmack im Mund", sagt Kevin. "Das ist normal", meint Kaddi aber dazu.
Abnehmen sollte nicht das Ziel einer Saftkur sein
Die beiden nehmen während der Kur auch ab. "Ich habe knappe fünf Kilo Körpergewicht verloren", sagt Kevin – und das in sechs Tagen. Das Abnehmen sei bei der Saftkur aber nur eine Art Nebeneffekt, der automatisch eintritt, wenn man sechs Tage nur Flüssigkeit zu sich nimmt, sagt der Kraftsportler. "Wer das macht, um tatsächlich abzunehmen, dem würde ich davon abraten."
Saftkur und Heilfasten sind keine guten Mittel, um Körpergewicht zu verlieren. Das betont auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Es gäbe keine aussagekräftigen Studien, die die Effektivität von Detox-Diäten belegen.
Seit der Saftkur fällt es dem Paar deutlich leichter, sich gemeinsam bewusster zu ernähren, sagen Kevin und Kaddi. Ihre Erwartung wurde also erfüllt. Kaddi will sich für ihre Ernährung auf der Arbeit eine Routine aufbauen. Das Fasten habe ihr geholfen, das in den Fokus zu setzen.
"Ich habe mich körperlich viel wohler gefühlt."
Kevin ist überzeugt, dass nur mit dieser Einstellung eine Saftkur sich lohne: "Die Leute sollten das machen, um den Körper mal ein bisschen durchzuspülen und danach hoffentlich viel besser weiterzumachen, als sie es bisher getan haben." Sonst sei es für die Katz.
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