Beim Schachboxen geht es darum, harte Schläge mit schnellem Denken erfolgreich zu kombinieren. Jan Mielke war bei DRadio Wissen zu Gast und hat uns gezeigt, wie das geht.
2003 hat der Aktionskünstler Iepe Rubingh zum ersten Mal einen Wettbewerb im Schachboxen ausgetragen. Er gründete die World Chess Boxing Organisation (WCBO) und den Berliner Schachbox-Verein CBCB. Die Idee für die Unterhaltungs-Sportart stibitzte er aus dem Science-Fiction-Comic "Froid Équateur" (1992) von Enki Bilal. In dem Comic (deutsch: "Äquatorkälte") nimmt die Hauptfigur an einer Weltmeisterschaft im Schachboxen teil.
Draufhauen UND denken
Beim Schachboxen muss man - im ständigen Wechsel - sechs vierminütige Blitzschachpartien und fünf dreiminütige Boxrunden überstehen. Dazwischen gibt es jeweils 60 Sekunden Pause. In der Kurzversion steigt man oder frau für zwei mal zwei Minuten in den Ring und setzt sich für drei mal drei Minuten ans Schachbrett.
"Beim Schach liegt das große Problem darin, dass einem die Zeit wegrennt. Die Uhr tickt erbarmungslos."
Aber wie soll man vernünftig denken und Bauer und Turm bewegen, wenn man außer Atem ans Schachbrett hechelt?
"Man hat eher Probleme, vernünftig zu boxen, wenn man gerade Schach gespielt hat."
Gewinner ist der Spieler, der eine der beiden Disziplinen zuerst für sich entscheidet. Beim Boxen kann durch technischen Knockout Schluss sein, beim Brettsport durch Schachmatt bzw. den Ablauf der Spielzeit. Wenn die Schachpartie unentschieden endet, ist es Sache der Punktrichter zu entscheiden, wer beim Boxen die Fäuste vor hatte.
Schachboxen-Selbstversuch: Der Plan wird aus dem Kopf geprügelt
(faz.net vom 31.08.2013)
Schachbox-WM: Erst den Turm, dann die Leber
(zeit.de vom 4.12.2013)