Alle Jahre wieder kommt ein Weihnachtsfilm. Nein, eigentlich sind es alleine beim US-amerikanischen Fernsehsender Hallmark mindestens 40 Weihnachtsfilme, die jährlich erscheinen. Wir können wohl nicht genug bekommen von Weihnachtskitsch, Liebe und ganz viel Schnee.
"Tatsächlich... Liebe", "Kevin allein zu Hause" und natürlich der Klassiker "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" – sie alle laufen jedes Jahr um die Weihnachtszeit im Fernsehprogramm. Es gibt wohl unzählige Weihnachtsfilme. Jedes Jahr kommen neue dazu.
Weihnachtsfilme leben von der Stimmung
Lena Koseck ist Filmwissenschaftlerin und promoviert zu Weihnachtsfilmen. Sie sagt, bei Weihnachtsfilmen ist die Story eher weniger anspruchsvoll. Worauf aber immer Wert gelegt wird, ist die ganz besondere Weihnachtsstimmung: "Alles ist im Übermaß geschmückt", so die Filmwissenschaftlerin. Und eines darf natürlich niemals fehlen: das Happy End.
"Ein Weihnachtsfilm sollte in der Regel familientauglich sein. Und es gibt so schöne Dinge wie: Man backt zusammen Plätzchen, man geht Schlitten fahren. Also wir sehen weihnachtliche Aktivitäten."
Das Konzept Weihnachtsstories wurde in den USA perfektioniert, erklärt DLF-Nova-Reporterin Simone Schlosser. Dort gibt es den Sender Hallmark, der jedes Jahr mindestens 40 Weihnachtsfilme produziert. Und die werden dann auch nach Deutschland verkauft, sie laufen etwa bei Netflix.
Streamingdienste mischen mit im Weihnachtsfilm-Geschäft
Zu den in Deutschland beliebten Klassikern gehören in jedem Fall "Tatsächlich... Liebe" oder "Kevin allein zu Hause", beides Kinofilme. Aber auch "Der Grinch" oder "Die Gremlins" oder "Der kleine Lord" finden sich zur Weihnachtszeit immer im Programm. Weihnachtsfilme sind inzwischen auch bei den Streamingdiensten ein großes Thema. Das liegt mit daran, dass manche zu Klassikern werden und jedes Jahr aufs Neue abgerufen werden können.
Im Kino hingegen haben Weihnachtsfilme nur eine kurze Verweildauer. Zudem konkurrieren sie dort mit Blockbustern, die zur Weihnachtszeit anlaufen, so Lena Koseck. Daher ist der Weihnachtsfilm doch eher eine Sache fürs Fernsehen oder das Streaming. Netflix, Prime oder auch Disney produzieren auch eigene Weihnachtsfilme für ihr Programm.
"Man weiß, Weihnachten ist eine Kinozeit. Aber einen Weihnachtsfilm im Kino zu platzieren, ist dann doch nicht so leicht, weil der eben dann wirklich nur für ein paar Wochen laufen kann."
Und auch, wenn die Story in Weihnachtsfilmen nicht unbedingt die Hauptrolle spielen muss, so tut sich doch ein bisschen was in den Geschichten: Sie werden diverser.
Diversität spielt (noch) eine Nebenrolle
Zwar sind es meistens noch die weißen, heteronormativen Protagonisten, um die sich alles dreht. Doch die Hauptfigur in einem aktuellen Netflix-Weihnachtsfilm ist schwarz, und Hallmark hat einen Weihnachtsfilm mit einem schwulen Paar herausgebracht. Allerdings ist in Sachen Diversität bei Weihnachtsfilmen eindeutig noch Luft nach oben, meint Simone Schlosser.
Info: Im Bild ganz oben seht ihr eine Szene aus der Weihnachtskomödie "Falling for Christmas" mit Lindsay Lohan von 2022 – noch mehr Weihnachtskitsch geht kaum.