Im Pazifik versinkt eine Insel langsam im Plastikmüll. Wir kaufen aber dennoch Dinge, die eigentlich schon auf den ersten Blick Schrott sind: Bananenschneider zum Beispiel. Deutschlandfunk-Nova-Reporter Hendrik Efert hat sich diesen unnützen Dingen einmal liebevoll genähert.

Die unbewohnte Insel Henderson im Südpazifik ist in die Schlagzeilen geraten. Forscher weisen auf die Dramatik hin, mit der wir durch unseren Konsummüll selbst die entlegensten Orte der Welt verschandeln.

Aber Deutschlandfunk-Nova-Reporter Hendrik Efert sagt, wieso noch shoppen gehen, wenn man sich bei einem Strandspaziergang komplett mit sinnlosem Hausrat eindecken kann. Nippes und Krimskrams findet er hier statt Sand am Meer. Zeug, dass wir gedankenlos kaufen, um damit unsere Wohnungen vollzuramschen. Oder Sachen, die wir an andere schenken, weil wir unkreativ sind, wenn es um Geschenke geht. Auf Henderson wird der ganze sinnlose Kram angeschwemmt, nachdem wir ihn schweren Herzens wieder aussortiert und weggeschmissen haben. 

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Besonders ein goldener Plastikfrosch hat es unserem Deutschlandfunk-Nova-Reporter Hendrik Efert angetan. Der sitzt im Yogaschneidersitz, meditiert, hat dabei die Hände überm Kopf zusammen und grinst breit. Energiefrosch heißt das Tier. Schrott oder doch ein Ding, was uns viel über unser wahres Ich verraten kann.

Was der Energiefrosch über unsere Gesellschaft sagt

Umfragen, Soziologie und Gesellschaftskunde waren gestern. Den einzigen zielsicheren Blick tief in unserer derzeitige gesellschaftliche Verfasstheit, bietet die Produktpalette des bekanntesten deutschen Kaffeerösters. Hier gibt es alles, was wir nicht brauchen, unser Herz aber begehrt: von Energiefröschen über Bananenschneider bis hinzu Sprintfallschirmen.

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Der Energiefrosch ist ein Dauerbrenner: Wir alle sitzen viel zu viel, Essen, trinken, rauchen. Doch das Schlimme: Wir sind uns stetig bewusst, wie falsch das ist. "Also warum dann nicht für 9,99 Euro den Energiefrosch kaufen?", fragt sich Hendrik Efert.

"Ein kleiner Frosch mit großer Ausstrahlung. Eine beliebte Dekoidee - nicht nur für Yogis. Im Mudra-Sitz meditierend, steht dieser Frosch für die Ausgeglichenheit von Körper und Geist."
Aus der Produktbeschreibung eines Energiefroschs

Die große Kunst des Bananenschneidens per Hand erfordert eine Fingerfertigkeit, die immer öfter bereits verlernt ist. Was wir können, ist tippen, wischen und scrollen - aber eine Banane schälen und dann noch in mundgerechte Stücke schneiden? "Soll ich dir auch gleich noch Aufbau und Funktion eines Atomkraftwerk erklären?" Irgendwo sind Grenzen, findet unser Reporter.

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Um die Analyse zu vertiefen, lohnt auch ein Blick in die Produktpalette anderer Konsumartikelanbieter. Allein die schnöde blaue Plastiktüte eines schwedischen Möbelhauses ist zu einem Kultobjekt avanciert. Ein französisches Modelabel näht sie um und verkauft sie für 2000 Euro.

"Mit einem Schnitt sechs dünne, gleichmäßige Scheiben. Ergonomisches Design. Mit Präzisionsklingen aus Edelstahl."
Aus der Produktbeschreibung eines Bananenschneiders

Doch Rettung naht, meint Hendrik Efert. Denn Zukunftsforscher sagen voraus: In einigen Jahren werden all diese Werkzeuge wieder überflüssig sein. Dann buchen wir uns übers Netz einfach jemanden, der die Banane nicht nur für uns schält, sondern sie auch gleich isst. Und das macht dann auch den Energiefrosch wieder überflüssig.

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Shownotes
Energiefrosch und Bananenschneider
Der Überfluss des Überflüssigen
vom 28. Mai 2017
Moderator: 
Sebastian Sonntag
Autor: 
Hendrik Efert, Deutschlandfunk Nova