Ihr habt ein Lieblingspaar Turnschuhe. Nicht irgendwelche Latschen, Sammlerstücke eben, die ihr für besondere Anlässe bunkert. Jahrelang. Und wenn ihr sie dann tragt, zerbröseln sie an euren Füßen. Zufall?! Aber kein Grund zur Panik. Es gibt ein paar Tricks, eure Turnschuhe vor der Konfetti-Transformation zu schützen.
Die Air Max 95s von Nagomo Oji hat es erwischt. Das sind Kultschuhe und, wie es die Turnschuh-Profis sagen, Dead Stock. Die werden nicht mehr produziert. Sie waren neu, ungetragen und 20 Jahre alt. Und dann das: "Die Zwischensohle hat sich in ihrer Struktur aufgelöst, das ist ein Kunststoffschaum und der war nachher völlig staubartig." Nagomo Oji kann seine Schuhe vergessen.
Nach zehn Jahren geht's den Schuhen ans Eingemachte
Kunststoffe reagieren unterschiedlich auf Umwelteinflüsse wie Temperatur, Feuchtigkeit und UV-Strahlung, aber eben auch einfach auf die Zeit. Turnschuhe zerfallen irgendwann einfach. "Ab zehn Jahren fängt es an, dass man in den Risikobereich kommt und in der Regel ist es so, dass die Mittelsohle mit der Zeit porös und bröselig wird", erklärt Franz Bauer, in der Sneaker-Szene ist er als Schuhmuckl bekannt. Der Turnschuh-Tod ist materialbedingt.
"Dass Schuhe zerfallen, liegt eher an minderwertiger Ware oder falscher Mischung als an Umwelteinflüssen."
Die Mittelsohle eines Turnschuhs ist meistens aus Polyurethan oder Ethylenvinylacetat. Das PU ist stabiler, aber neigt bei niedrigeren Temperaturen eher dazu, zu brechen. EVA-Schuhe sind dafür schneller durchgelatscht. Besonders strapazierfähig sind Laufschuhe, wenn sie als dritte Kunststoffart noch Polyamide enthalten.
Wie ihr eure Turnschuhe vor dem Verfall retten könnt, weiß der Schuhmuckl Franz Bauer: Lagert die wertvollen Treter im Schuhkarton verpackt kühl, trocken und dunkel. Und: "Ich kaufe lieber getragene Schuhe, als welche die ganz neu sind, weil durch die Bewegung scheinbar mehr Weichmacher erhalten bleiben."
- The Wearability of Old Shoes | SNKRZRG über zerfallene Turnschuhe
- The Sneakerheads Racing to Save Their Kicks From Decay | Artikel auf wired.com