Rund 20 Prozent ist der Urlaub in der Schweiz teurer geworden. Für viele Urlauber ein Grund ihre Hotelreservierungen zu stornieren.

Die Schweizerische Nationalbank hat am 15. Januar entschieden, den Wechselkurs zwischen Franken und Euro nicht weiter durch Stützungskäufe bei rund 1,20 Euro stabil zu halten. Der Franke hat sich blitzartig verteuert und jetzt bei rund einem Euro eingependelt.

"Im Grunde genommen wird auf ein Schlag jeder Urlaub um 20 Prozent teurer."
Hans Jürgen Maurus, DRadio-Wissen-Korrespondent

Unser Korrespondent Hans Jürgen Maurus berichtet von Hoteliers in Zermatt, die erste Stornierungen hinnehmen müssen. Weniger Übernachtungen bedeuten aber auch weniger Publikum für die Bergbahnen, weniger Restaurantbesucher und weniger Kunden in den Souvenirshops.

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Die Tourismusbranche könne kaum den hohen Wechselkurs auffangen, erklärt Hans Jürgen Maurus. Denn außer mit dem teuren Franken müssen die Tourismusunternehmen auch mit dem relativ hohen Schweizer Mindestlohn von 3500 bis 4000 Franken kalkulieren. Einige Tourismusunternehmen planen auch, Mitarbeiter in Euro zu bezahlen um dem Währungsdruck zu entgehen.

"Man versucht geradezu verzweifelt neue Modelle zu entwickeln."
Hans Jürgen Maurus, DRadio-Wissen-Korrespondent

Der Ferienort Grächen versucht über einen eigenen Euro-Mindestkurs die Urlauber zu halten, erzählt Hans Jürgen Maurus. Dort wird der Wechselkurs fix bei 1,36 Euro gehalten. Für Urlauber bedeutet das rund 26 Prozent Ersparnis zu anderen Urlaubsorten.

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Der Tourismus in den Städten scheint unter dem Euro-Schock nicht zu leiden, sagt Hans Jürgen Maurus. Sie profitieren von Kongressen und internationalen Organisationen. Auch das Luxussegment der Tourismusbranche ist derzeit nicht betroffen zu sein. Die Superreichen würden nicht darauf achten, ob die Rechnung 1000, 2000 oder 3000 Franken mehr beträgt und auch bei einem hohen Wechselkurs weiterhin Urlaub in der Schweiz machen.

Gewinner und Verlierer

Der Tourismus der Superreichen gleiche aber bei weitem nicht den Ausfall an Stornierungen der normalen Urlauber aus, die in 3- oder 4-Sterne-Hotels übernachten. Gerade für Familien wird der Urlaub in der Schweiz eine extrem kostspielige Angelegenheit.

Mehr im Netz zum Euro-Schock:

Shownotes
Teurer Franken
Ade Schweiz
vom 20. Januar 2015
Moderator: 
Christoph Sterz
Gesprächspartner: 
Hans Jürgen Maurus, DRadio-Wissen-Korrespondent